Handwerk - Damit's gemacht ist
Elektrotechnik Schrödl zeigt: Handwerk ist auch Frauensache

- Das ist kein ungewöhnliches Bild. Denn immer mehr Frauen interessieren sich für einen Handwerksberuf und streben eine Ausbildung an – Tendenz steigend.
- Foto: swb-Bild: Sonja Muriset
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Immer mehr Technik hält Einzug in Handwerksberufe – ob Smart Home, Ladeinfrastruktur für E-Autos oder die Integration erneuerbarer Energien. Damit steigen nicht nur die Anforderungen, sondern auch die Chancen – insbesondere für Frauen. Denn gerade bei filigranen Arbeiten, die im modernen Handwerk zunehmend gefragt sind, zeigen sie oft besonders viel Geschick.
„Das können Frauen manchmal besser als Männer. Es wurde bewiesen, dass die filigranen Arbeiten 90% von Frauen ausgeführt werden“, sagen Benno Schrödl und Claus Preter, beide Inhaber von Elektrotechnik Schrödl GmbH in Tengen. In ihrem Betrieb wurden bereits zwei junge Frauen mit Erfolg zur Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik ausgebildet – und das mitten in der Corona-Zeit. Ein klares Zeichen dafür, dass Frauen im Handwerk nicht nur willkommen, sondern gefragt sind.
Handwerk im Wandel
„Heute geht es nicht mehr nur darum, Löcher in Wände zu bohren“, so Benno Schrödl. „Die Technik ist hochentwickelt – Programmierung, Planung und Systemverständnis gehören dazu.“ Besonders in Bereichen wie Smart Home, Glasfasertechnik oder bei der Integration von Ladeinfrastruktur für E-Autos braucht es Köpfchen und Feingefühl. Genau hier können Frauen punkten. Auch im Kfz-Bereich oder im Heizungs- und Sanitärhandwerk seien immer mehr Frauen aktiv – Tendenz steigend.
Flexibilität als Pluspunkt
Neben den technischen Entwicklungen hat sich auch in Sachen Arbeitskultur viel verändert. Flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle oder die Möglichkeit, im Büro zu arbeiten, bieten jungen Frauen und Müttern neue Perspektiven. „Wenn eine Mitarbeiterin nachmittags für die Familie da sein möchte, dann kommt sie eben vormittags oder an einem anderen Tag. Das lässt sich regeln“, betont Benno Schrödl.
Auch nach der Ausbildung stehen viele Wege offen – vom Meistertitel bis zum (berufsbegleitenden) Studium. „Der Gesellenbrief ist kein Ende, sondern oft erst der Anfang“, sagt Benno Schrödl. Einige seiner früheren Azubis haben sich weiterqualifiziert und sind heute in verantwortungsvollen Positionen tätig – nicht selten mit engen Kontakten zur alten Firma.
Wer sich für eine Ausbildung interessiert, kann jederzeit bei uns ein Praktikum absolvieren. Benno Schrödl ermutigt: „Einfach mal reinschnuppern! Oft merkt man erst dabei, was einem liegt – und was alles möglich ist.“ Und selbst wenn es nicht der Traumberuf ist – ein Handwerksberuf sei immer eine gute Grundlage. Denn: Eine Ausbildung im Handwerk ist kein Plan B – sondern der beste Plan A.
Autor:Juleda Kadrija aus Singen |
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