Tengen

Erster Bürgermeisterkandidat in Tengen

Tengen. Kaum hatte man in Tengen die Werbetrommel für potenzielle Nachfolger von Bürgermeister Marian Schreier gerührt, meldete sich auch schon der erste Bewerber: Sven Müller ist 27 Jahre jung, wuchs in Engen-Welschingen auf und hat am Sonntag seine Bewerbung für die Wahl des Bürgermeisters in Tengen am 5. März abgeben.

Noch am Donnerstag hatten die drei Fraktionssprecher des Tengener Gemeinderats Albrecht Finsler (CDU), Thomas Wezstein (FWV) und Michael Grambau (Freie Bürger/SPD) gemeinsam mit Bürgermeister Marian Schreier zum Krisengipfel geladen, da sich wenige Wochen vor Ende der Bewerbungsfrist am 6. Februar noch kein Bewerber gemeldet hatte. Dieser Mangel bereitete den Gemeinderäten Kopfzerbrechen, schließlich hat Tengen einiges zu bieten. Wie zum Beispiel die neue Ortsmitte mit Ärztehaus und Bürgersaal, einen Fünf-Sterne-Campingplatz, den ersten Windpark im Landkreis und natürlich den Schätzelemarkt als größtes Volksfest der Region, das manche bundespolitische Prominenz anlockt. „Tengen hat was – hier gibt es noch viel Gestaltungsspielraum“, zeigte sich Albrecht Finsler überzeugt. Dazu stimme die Chemie zwischen Gemeinderat und Verwaltung, ergänzte Michael Grambau, und die Tengener Bürgerschaft pflege mit viel ehrenamtlichem Engagement das Gemeinwohl in der Stadt, so Thomas Wezstein.
Dieses Potenzial der Randenstadt hat wohl auch Sven Müller erkannt und entschloss sich nach reiflicher Überlegung, seine Bewerbung für das Amt des Tengener Schultes abzugeben. In Erinnerung ist dem jungen Bewerber ein Spruch seines Großvaters über Engen, Tengen, Blumenfeld als die schönsten Städte der Welt, von denen er nun zwei zukunftsfähig machen möchte.
Für Sven Müller ist die Kommunalpolitik kein unbekanntes Feld. Er interessierte sich bereits als Jugendlicher dafür und engagierte sich von 2011 bis 2015 im Jugendgemeinderat in Engen, zwei Jahre war er Vorsitzender des Nachwuchsgremiums. In dieser Zeit setzte er gemeinsam mit dem JGR Projekte wie die Skaterbahn in Engen um, organisierte Sitzungen und diskutierte auch im Gemeinderat mit. Später war Müller auch im Jugendlandtag Baden-Württemberg vertreten und brachte auf Landesebene wichtige Vorhaben auf den Weg.
Nach dem Abitur an der Hohentwiel-Gewerbeschule in Singen studierte Sven Müller an der Elite-Uni in Stuttgart Kreislaufprozesse in sozio-technischen Systemen, dies ist ein Unterbereich der Wirtschaftskybernetik. Heute lebt Sven Müller in der Nähe von Baden-Baden und ist als Prozessoptimierer in der Automatisierungstechnik in ganz Europa unterwegs.
Seine Wurzeln sieht Müller aber im Hegau und dahin möchte er wieder. Als Schwerpunktthemen für Tengen und die Ortsteile sieht er den Umweltschutz und die Bewahrung der Natur ebenso wie den weiteren Ausbau der Digitalisierung und der erneuerbaren Energien, um die Stadt fit für die Zukunft und lebenswert für ihre EinwohnerInnen zu machen. „Bei diesen Entwicklungsprozessen möchte ich die Bürgerschaft natürlich mit ins Boot nehmen“, betont er.
Verwaltungstechnischen Aufgaben und Herausforderungen steht der Bewerber aufgeschlossen gegenüber. Ein breites Grundwissen in der Finanzbuchhaltung hat er in seinem Studium erlangt, die kommunalen Spezialbereiche möchte er sich aneignen und von Fachleuten lernen, so sein Vorsatz.
In seiner Freizeit spielt Sven Müller gerne Volleyball, geht schwimmen und ist natürlich auch der Fastnacht eng verbunden. Närrisch geprägt wurde er von seinem Onkel Werner Kohler, der lange Jahre Zunftmeister bei den Welschinger Rollis war.

Nachdem seine Bewerbung nun offiziell ist, hat Sven Müller bereits die ersten Termine zum Kennenlernen der Tengener Bürgerschaft auf seiner Agenda:
Am Freitag, 27.1.2023 um 15.30 Uhr im Sternen Restaurant-Café in Tengen, am 27.1.2023 um 18.30 Uhr in der Gaststätte Kranz in Büßlingen, 28.1.2023 um 14 Uhr in der Bibermühle in Blumenfeld, um 17 Uhr im Gasthaus zum Kranz in Beuren am Ried und um 20 Uhr im Gasthof zur Sonne in Wiechs am Randen sowie am 29.1.2023 um 18 Uhr im Fendt-Stüble in Watterdingen.
Weitere Termine seiner Wahltour durch Tengen folgen im Februar bis zur Kandidatenvorstellung am 27. Februar in der Randenhalle.

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