Schule:Global jetzt auch mit Siegel
Interkulturelle Bildung wird am BSZ Stockach gelebt
Die Wirtschaft ist global vernetzt, die Politik in vielen Fällen auch. Keine Frage, dass auch Bildung diesen Voraussetzungen entsprechen sollte. Wie der stellvertretende Schulleiter Andreas Maier nun informieren konnte, wird das im BSZ-Stockach inzwischen auch mit Brief und Siegel unter dem von dem bundesweit aktiven Netzwerk „AJA – Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch“ mit Sitz in Berlin verliehenen Label „Schule:Global“ gelistet. Erst drei Schulen im Regierungsbezirk Freiburg haben diesen Status erreicht.
Drei Ziele hat Andreas Maier mit dem BSZ zur Weiterentwicklung mit dem Label „Schule:Global“ verknüpft. Das ist zum einen die Weiterführung des „Erasmus-Programms“ zur internationalen Verknüpfung von Schulen in Europa, was in den letzten Jahren mit Partnerschulen in Portugal, Polen, Ungarn, Italien und Irland aufgebaut wurde. „Wir wollen jetzt Erasmus Plus, also eine spezielle Akkreditierung erreichen, um damit dauerhaft Fördergelder für die europäischen Projekte generieren zu können“, so Andreas Maier im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Das Verfahren geht bis 2027.
Ein weiteres Projekt ist die Verstetigung der Partnerschaft des BSZ mit der touristisch orientierten Berufsschule in Senigallia bei Rimini in Italien, mit der man sogar in Corona-Zeiten anbandeln konnte, wenn auch zuerst nur via Video. Auch die Partnerschaft mit einer Schule in Ungarn, die schon lange in der „Pipeline“ ist, mit der aber bislang noch kein Klassenbesuch auf die Beine gestellt wurde, soll nun in die Projektphase gehen, hat sich das Lehrerteam vorgenommen. Über das Netzwerk von Ulrich Scheller aus Engen mit seinen „Freunden für Europa“ habe es schon erste Treffen gegeben, aber nur im ganz kleinen Rahmen. „Das ist bei den aktuellen politischen Verhältnissen gar nicht einfach.“
Ein dritter Schwerpunkt von „Schule:Global“ wird mit „Interkultureller Kompetenz“ überschrieben, die einfach zur Zukunft der Schule dazugehört. „Wir haben ja einen sehr hohen Anteil an SchülerInnen mit Migrationshintergrund, in den Flüchtlingsklassen sind es ausschließlich junge Menschen aus anderen Kulturkreisen. Dazu wollen wir in der Schule Projekte machen, um voneinander zu lernen und um uns auch besser zu verstehen“, sagt Andreas Maier. Und über allem steht „Toleranz und Vielfalt“, unterstreicht der engagierte Lehrer. „Das ist auch unser Motto für ‚Schule:Global‘ und wir wollen ihn sogar noch erweitern auf ‚Die Welt ist Bunt, für Toleranz und Vielfalt‘.“
Man werde in dem Projekt durch eine Person begleitet, die auch dabei helfen wird, diese Ziele umzusetzen, so Maier. Vor Weihnachten habe es dazu schon eine erste Videokonferenz gegeben, wo es auch schon um die Kontaktvertiefung mit der Schule in Ungarn ging, bei der gerade doch viele Steine im Weg liegen würden. Nun kann hier eventuell das Deutsch-Ungarische Jugendwerk kontaktiert werden, um diese besondere Konstellation mit der Partnerschaft zu der Schule dort, die ja zudem noch in der Trägerschaft der katholischen Kirche geführt wird, aufzustellen. „Wir können über das Netzwerk dann zum Beispiel auch eine berufliche Schule in Bremerhaven kontaktieren, um voneinander zu lernen“, sieht Maier hier die nächsten Schritte vorgezeichnet. „Wir wollen da einfach als Schule zeigen, dass uns das wichtig ist. Und es geht uns darum, Schüler zu gewinnen, die genau an diesem internationalen Thema und Austausch Interesse haben.“
Feierliche Übergabe am Karrieretag
Die Verleihung des Siegels „Schule:Global“ macht die Schule stolz. Und auf Öffentlichkeit ist auch das Netzwerk „AJA“ bedacht. Deshalb findet die Verleihung des Siegels ganz bewusst im Rahmen des Karrieretags statt, vor einem starken Publikum. Auf dem Karrieretag geht es ja unter anderem auch um Auslandsaufenthalte nach der Schule oder mit einem Studium, sodass dieser für Andreas Maier auch ein guter Rahmen ist. Eine Mitarbeiterin des „AJA“ aus Köln werde dazu hier ans Tor zum Bodensee kommen. Das Projekt „Schule:Global“ hat sich übrigens recht schnell entwickelt. Auf einer Messe in Stuttgart war Andreas Maier auf die „AJA“ gestoßen, und hatte sozusagen gleich zugegriffen, schon im November kam die Zusage. Rund 60 Schulen gehören dem Netzwerk bundesweit bislang an.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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