Café Stift – Azubi meets Boss
Hier lernen sich Betriebe und Azubis kennen
Der persönliche Kontakt ist bei einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz nicht zu unterschätzen. In der Regel ist das Bewerbungsgespräch allerdings der zweite Schritt, nachdem das Unternehmen Lebenslauf und Bewerbung gesichtet hat. Noch dazu ist diese Situation mit vielen negativen Gefühlen, allen voran mit Nervosität, besetzt.
Beim „Café Stift – Azubi meets Boss“ soll das anders sein. Das findet am Karrieretag des BSZ Stockach am 2. Februar, zwischen 13 und 14 Uhr im Raum OG 25 statt. Hier sitzen die künftigen Azubis oder Dual Studierenden an einem Tisch mit ihren potenziellen Ausbildungsleitern und können sich während einer Tasse Kaffee austauschen. Seit dem Auftakt dieses Formats vor mehr als zehn Jahren hat es sich in und um Stockach etabliert, die Betriebe werden dazu eingeladen oder kommen als Teilnehmer des Karrieretags spontan vorbei.
Doch auch auf dieses Gespräch bereiten sich die AbsolventInnen des BSZ vor. Nach der Anmeldung gibt es zunächst ein gemeinsames Treffen der Teilnehmenden. Anschließend gibt es Einzeltermine, bei denen SchülerInnen unterstützt vom Team der JugendberufsbegleiterInnen ihre Bewerbungsunterlagen erstellen oder über Themen wie die richtige Kleidung sprechen können.
Ausbildungs-Speed-Dating
Das Unterstützungsteam der Schulsozialarbeit und der Jugendberufsbegleitung wirbt am Morgen des Karrieretags bei den Betrieben für eine Teilnahme. Ab 13 Uhr sitzen dann die künftigen AbsolventInnen an ihren Plätzen, wenn StellvertreterInnen der Betriebe kommen und hier Azubis oder Dual Studierende für freie Stellen suchen. Weil auf Schildern nicht nur die Namen der SchülerInnen stehen, sondern auch der Berufswunsch, können direkt passende Vorstellungsgespräche geführt werden. Mitmachen können ungefähr 15 bis 20 Azubis, von denen im Schnitt vier bis fünf Personen hier den Weg in ein Ausbildungsverhältnis finden. Die Unterhaltungen fallen dabei sehr unterschiedlich aus: Mal können sie „nur“ fünf Minuten dauern, mal auch so sehr in die Tiefe gehen, dass die BerufsbegleiterInnen sie nach einer halben Stunde bremsen müssen.
Der große Vorteil in diesem Setting ist die Niedrigschwelligkeit. Bewerbungsgespräche können gleich vor Ort und schnell geführt werden. Gerade für die baldigen Azubis ist ein persönliches Gespräch eine wichtige Erfahrung. Dass sie die im bekannten Rahmen innerhalb der Schule sammeln, kann ihnen helfen, auch an künftige Gespräche entspannter heranzugehen. Zugleich bekommen sie eine direkte Rückmeldung zu sich von den Betrieben, was das Selbstbewusstsein stärken kann. Auch dass die Noten oft eine eher untergeordnete Rolle spielen, gibt den AbsolventInnen eine Chance, mit ihrem persönlichen Auftreten zu punkten. Denn die Bewerbungsunterlagen schauen sich die Betriebe erfahrungsgemäß erst nach den Gesprächen an.
Immer mehr Betriebe kamen in den letzten Jahren, sodass diese teils vor dem Raum eine Schlange bildeten. Für sie ist es genauso niederschwellig, so müssen sie sich etwa nicht erst Bewerbungen durchlesen. Teils haben sie für offene Ausbildungsstellen wenige BewerberInnen und wenn sie dann am Karrieretag schon am BSZ sind, bietet sich das direkte Gespräch an. Immer mehr von Bedeutung ist für die Betriebe zudem die Harmonie innerhalb des Teams. Ob eine Person da hineinpasst, können sie durch den persönlichen Kontakt direkt einschätzen.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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