Gedenken zum Jahrestag des Ukraine-Kriegs
Zurückkehren zum menschlichen Maß und zur Vernunft

Vor einem Jahr hatte Stockach zum Ausbruch des Kriegs gegen die Ukraine Flagge gezeigt mit einem Gottesdienst in der Melanchtonkirche und einem Lichtermarsch zur St. Oswaldkirche mit Schweigeminute. | Foto: Fiedler/ Archiv
  • Vor einem Jahr hatte Stockach zum Ausbruch des Kriegs gegen die Ukraine Flagge gezeigt mit einem Gottesdienst in der Melanchtonkirche und einem Lichtermarsch zur St. Oswaldkirche mit Schweigeminute.
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Stockach. Der erste Jahrestag des Kriegs gegen die Ukraine wurde im Stockacher Gemeinderat mit einer Gedenkminute im Stockacher Gemeinderat begangen. Bürgermeister Rainer Stolz verlas dabei eine Erklärung, an der auch der katholische Pfarrer Thomas Huber und der evangelische Pfarrer Rainer Stockburger mitgewirkt hatte, wie Stolz erläuterte. 

Auch in Stockach wurde dieser Krieg als Zeitwende gewertet, zumal die Stadt Stockach auf ganz verschiedenen Ebenen Beziehungen in die Ukraine pflegt, bis hin zu einer Schulpartnerschaft mit einem Gymnasium in Lemberg (Lviv) mit dem Nellenburg-Gymnasium. Der Dank galt den vielen Helfern, die hier den Geflüchteten aus der Ukraine, darunter auch viele Familien mit Kindern mit Behinderungen, die dadurch eine Zuflucht für die Zeit des Krieges finden konnten.

"Die Bürgerinnen und Bürger Stockachs verurteilen den von der russischen Regierung, nicht von der russischen Bevölkerung, verursachten und nicht begründeten Angriffskrieg auf das Nachbarland deutlich. Wir fordern alle Menschen auf, sich dieser perfiden Zerstörung von Menschenleben, Wohnungen, Infrastruktur und sozialer Verbindungen entgegenzustellen und diese irrationale Zerstörungswut zu stoppen. Wir fordern den Rückzug der russischen Streitkräfte aus dem Nachbarland und die Rückkehr zur friedlichen Koexistenz, wir fordern weiterhin, dass Kriegsgefangene und Deportierte in ihre Heimatländer zurückkehren können. Wir fordern, dass nach der Herstellung der vollen Souveränität der Ukraine Schritte unternommen werden, dass die gegenseitige Sicherheit gewahrt wird. Dies ist möglich, setzt allerdings voraus, dass alle Beteiligten Willens sind, Vereinbarungen, die getroffen sind, auch einzuhalten." Es sei wichtig, dass auch eine Kleinstadt wie Stockach hier deutlich mache, was wichtig ist. Nämlich, die Rückkehr zum menschlichen Maß, zur Vernunft und nicht zum Gegeneinander, sagte Rainer Stolz weiter. Die Verlesung wurde mit Applaus gewürdigt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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