Meisterkonzert für den Nachwuchs
"Von Bach bis Bernstein: Junge Meister auf der Bühne"

- Nach dem gelungenen Konzert (von links): Milan Ratzke, Barbara Kasper, Martina Hartmann, Louisa Haselberger, Johanna Esser, Ulrike Gräsle, Rouven Baltrusch, Aliya Schönfeldt, Mia Schnitzler, Johanna Gräsle und Claudia Seeber
- Foto: Walter Tankred
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Stockach. Dass die Stockacher Musiklehrer es sich auf die Fahne geschrieben haben, jungen Nachwuchs zu fördern, konnte man am jüngsten Sonntag wieder einmal erleben. Hier nämlich fand das Konzert junger Meister mit dem Titel „Von Bach bis Bernstein“ im Bürgerhaus Adler Post statt, in welchem SchülerInnen, die Musik als Leistungskurs gewählt haben, mit ihrem jeweiligen Instrument einmal vor Publikum aufzutreten und die von ihnen meisterhaft beherrschten Instrumente und eigens ausgewählten Kompositionen in einer Bühnensituation vorführen konnten.
Die Stockacher Leiterin des Kultur- und Tourismusamts, Corinna Bruggaier, hatte ja bereits im Vorfeld des Konzerts gegenüber dem Wochenblatt erwähnt, wie wichtig es ihr sei, große und kleine KünstlerInnen zu zeigen. Ihr, wie auch der das Projekt leitenden Musiklehrerin Martina Hartmann, war die Bedeutung dessen bewusst, die jungen Musizierenden eine Bühnensituation erspüren zu lassen, um jenseits der (in Bälde anstehenden) Prüfung ihr Können einem wohlwollenden Publikum in festlicher Atmosphäre zu präsentieren. Als „Hörbare Landschaften“ hatte der Dichter Rainer Maria Rilke die Musik einst bezeichnet, wie Martina Hartmann in ihrer Begrüßungsrede dem Publikum berichtete. Und durch diese hörbaren Landschaften geleiteten die jungen und teils recht aufgeregten Künstlerinnen nun die mehr als staunenden rund 150 Zuhörer, deren Spannung nicht enttäuscht werden sollte.
Am Alt-Saxophon beeindruckte zunächst Louisa Haselberger mit einer gefühlvollen Darbietung von Werken der Komponisten Singelée und Bussee. Mia Schnitzler berührte das Publikum mit ihrer jugendlich-klaren und leicht metallischen Stimme und brachte Arien von Haydn, Wolf, Bernstein, Purcell und Mozart zum Leben. Besonders Letzterem hätten ihre mädchenhafte Ausstrahlung und Ausdruck gewiss imponiert.
Aliya Schönfeld zog mit ihrem Violinenspiel alle in ihren Bann, besonders weil sie mit dem „Israeli Concertino Nocturno“ von George Perlmann eine Komposition voller Hürden und Klippen ausgewählt hatte. Johanna Gräsle zeigte vor der Pause ihre Virtuosität mit Stücken von Mozart, Schubert und Blumer. Dass sie mit ihrer Querflöte eine angehende Meisterin ist, zeigen bereits Erfolge beim Musikwettbewerb „Jugend Musiziert“ und weitere Auftritte in Stockach (zum Beispiel beim jüngsten Weihnachtskonzert in St. Oswald). Johanna Esser spielte am Klavier dramatische Werke von Chick Corea und Debussy und konnte beim Publikum durch ihre gefühlvolle Tastenkunst und gut beherrschte Dynamik punkten.
Nach der Pause glänzten weitere junge und schillernde Talente: Rouven Baltrusch sorgte mit seinem ausdrucksstarken Tenor und seiner dramatischen Darstellung für Aufsehen. Und Milan Ratzke, ebenfalls aus Musicaldarstellungen des Nellenburg-Gymnasiums bekannt, zeigte sein stimmliches Können und brillierte zudem als Pianist mit einer Beethoven-Sonate und mit Chatschaturjans anspruchsvoller „Toccata“.
Corinna Bruggaier fasste gegenüber dem Wochenblatt zusammen, was viele im Publikum gedacht haben dürften. Sie sagte: „Das Nellenburg-Gymnasium hat einen sehr engagierten Musik-Fachbereich.“ So strahlten die Lehrkräfte (damit meint sie vorrangig Martina Hartmann und Stefan Gräsle, aber auch die Korrepetitoren im Konzert Barbara Kasper und Claudia Seeber) eine so große Offenheit aus, dass es seit Beginn ihrer Tätigkeit als Stockacher Kulturamtsleiterin einfach gewesen sei, sich verschiedene gemeinsame, musikalische Aktivitäten für junge MusikerInnen in Stockach zu überlegen. Ihnen ist es hier ein gutes Podium geboten, sich auszuprobieren und Ihr Können zu zeigen – das beeindruckte: Lehrer, Publikum und Presse. Gewiss wünschen alle den Prüflingen viel Erfolg und Glück auf ihrem weiteren Weg.
Walter Tankred
Autor:Redaktion aus Singen |
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