Stadtwerke Stockach betreiben ab 2020 die Stromnetze in den Ortsteilen
Strom aus einer Hand

Konzessionsvertrag  | Foto: Vertragsunterzeichnung: Die Stromnetze in den Stockacher Ortsteilen werden ab 2020 nicht mehr von der Netze BW, sondern von den örtlichen Stadtwerken betrieben. Diesen Eigentümerwechsel besiegelten Matthias Steiner, Leiter Konzessionsmanagement der Netze
  • Konzessionsvertrag
  • Foto: Vertragsunterzeichnung: Die Stromnetze in den Stockacher Ortsteilen werden ab 2020 nicht mehr von der Netze BW, sondern von den örtlichen Stadtwerken betrieben. Diesen Eigentümerwechsel besiegelten Matthias Steiner, Leiter Konzessionsmanagement der Netze
  • hochgeladen von Redaktion

Raum Stockach. Die Stromnetze in den Stockacher Ortsteilen bekommen einen neuen Betreiber und Konzessionär. Ab 1. Januar 2020 werden sie von den Stadtwerken Stockach übernommen, die damit Kernstadt und Ortsteile versorgen. Der Kaufvertrag, mit dem der Eigentümerwechsel von der Netze BW zu den örtlichen Stadtwerken besiegelt wird, wurde nach einer Pressekonferenz in den Räumlichkeiten der Stadtwerke von Bürgermeister Rainer Stolz, Matthias Steiner, Leiter Konzessionsmanagement der Netze BW, und Jürgen Fürst als Geschäftsführer der Stadtwerke Stockach unterzeichnet. Damit wird ein Gemeinderatsbeschluss von Mittwoch, 12. März 2014, umgesetzt. Über die Kaufsumme, so erklärten die Verantwortlichen bei der Pressekonferenz, wurde Stillschweigen vereinbart. Allerdings, so erklärt Jürgen Fürst, werden insgesamt rund vier Millionen Euro für Kauf, Entflechtung und Einbindung in das Netz ausgegeben.

Strom aus einer Hand. Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags sind die Stadtwerke Stockach ab 1. Januar 2020 nicht nur für die Stromversorgung der Kernstadt, sondern auch für die Ortsteile Espasingen, Hindelwangen, Hoppetenzll, Mahlspüren im Tal, Mahlspüren im Hegau, Seelfingen, Raithaslach, Wahlwies, Winterspüren und Zizenhausen zuständig. Für den Verbraucher ändert sich damit fast gar nichts, erklärte Jürgen Fürst auf Nachfrage. Allerdings sind ab 2020 die Stadtwerke Stockach Ansprechpartner bei Störungen im Netz.

Der Eigentümerwechsel war möglich gewesen, weil der Konzessionsvertrag zwischen der Netze BW und der Stadt Stockach nach 20 Jahren ausgelaufen war. Der Gemeinderat hatte daraufhin 2014 entschieden, einen neuen Vertrag mit den örtlichen Stadtwerken abzuschließen. Die Laufzeit beträgt wiederum 20 Jahre. »Dem Abschluss des neuen Konzessionsvertrages war ein transparentes Ausschreibungsverfahren mit standardisierten Kriterien vorangegangen, aus dem die Stadtwerke Stockach schließlich als Gewinner und neuer Konzessionär hervorgingen«, beschreibt eine Pressemitteilung der Stadtwerke diesen Vorgang. Es folgten komplexe Verhandlungen zur technischen Netztrennung, aus der die technische Entflechtungsvereinbarung entstand, die im Juli 2017 vertraglich festgezurrt wurde. »Die Einigung der Eckpunkte des Kaufvertrages für das Stromnetz folgte dann im Dezember 2018«, so die Medieninfo.

Auf die Stadtwerke Stockach kommen somit technische Herausforderungen zu. 2019 stehen Umbauten an. Im Laufe des Jahres sind der Ausbau der Stationen in den Stockacher Ortsteilen geplant, und bis Herbst 2019 sollen der Bau der Leitung zum Industriegebiet »Hardt« und der Ausbau des Schaltwerks II in Rißtorf erfolgen. Die Stronetzübernahme wird zu Jahresbeginn 2020 realisiert. Dafür kündigte Jürgen Fürst personelle und materielle Aufstockungen an.

Der unterzeichnete Vertrag zum Eigentümerwechsel der Stromnetze in den Stockacher Ortsteilen ist laut Bürgermeister Rainer Stolz ein »komplexes Papier«. Kernstück ist dabei eine Entflechtungsvereinbarung. Sie regelt, welche Leitungen bei der Netze BW verbleiben und welche an die Stadtwerke Stockach übergehen. »Die technische Herausforderung liegt darin, dass sich das Umspannwerk der Netze BW inmitten der Kernstadt befindet«, so die Medieninfo. Aus diesem Grund verbleibe zunächst ein Großteil der 20kW-Mittelspannungsleitungen bei der Netze BW. »Diese Mittelspannungsleitungen versorgen nicht nur die Netze der Gemarkung Stockach mit elektrischer Energie, sondern führen den Strom über die Grenzen hinaus weite in andere Gemeinden«, so Matthias Steiner.

Für die Stadt hat die Übernahme der Stromnetze auch in den Ortsteilen zu Jahresbeginn 2020 nach Angaben von Bürgermeister Rainer Stolz viele Vorteile: Synergien können besser genutzt werden, und alle Dienstleistungen erfolgen aus einer Hand.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.