Yuna Nakagawa bei den Meisterkonzerten
Klaviermusik der Superlative präsentiert

Yuna Nakagawa mit dem Blumendank nach ihrem gefeierten Auftritt bei den Stockacher Meisterkonzerten. | Foto: Oliver Fiedler
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Stockach. Ein sehr wuchtiges Klavierkonzert konnten die Besucher der Stockacher Meisterkonzert mit Yuna Nakawaga am Freitagnachmittag erleben. Die erst 25-jährige Pianist wurde schon mit zehn Jahren als Jungstudentin an der Musikhochschule Hannover aufgenommen und absolviert derzeit ein Masterstudium an der Folkwang-Universität Essen. Außerdem ist sie für den Macher der Stockacher Meisterkonzerte, Georg Mais, keine Unbekannte: Er kennt sie auch schon 15 Jahre und hat ihren besonderen Erfolgsweg verfolgt. Nun war die Zeit, sie im Rahmen dieser Konzertreihe mit ihrer Vorliebe für Chopin zu präsentieren, die ihr auch schon so manchen Preis eingebracht hat.

In Stockach startete sie erst mal mit Mozarts Klaviersonate in B-Dur, die zurecht als Meisterwerk der Wiener Klassik gilt, das in der gehörten Leichtigkeit, seiner lyrischen Anmut, seiner tänzerischen Eleganz allerdings für Pianisten eine richtige Herausforderung ist. Yuna Nakawaga setzte sich an den Flügel und begann zu spielen, ohne Notenblatt übrigens, ganz aus dem Kopf. Und das war die Leichtigkeit, von der dieser ganze Konzertabend auch lebte.

Chopin, ihren Favoriten, spielte die preisgekrönte Pianistin an diesem Abend in zwei Blöcken. Vor der Pause mit der dramatischen Ballade in A-Dur, der Nocturne in fis-moll und dem Scherzo in cis-moll. Die strahlen die ganze schöpferische Kraft dieses Komponisten aus, mit einer enormen Wucht. Es folgte ein ebenso klanggewaltiges Zwischenspiel mit Franz Liszt's Interpretation von Chopins Polnischen Liedern, die auch die Dynamik des Flügels mit voller Wucht unterstrich, zwischen "Schmetterlingen im Bauch" und gehörigen Frühlingsgefühlen. Der Höhepunkt des Abends wurde mit Chopins Sonate in h-moll zelebriert, die über 20 Minuten aus ihren Händen gezaubert wurde, in einer spürbaren Hingabe. 

Klar, dass das Publikum mit Bravo-Rufen eine Zugabe nach einem so mitreißenden Konzertabend bekam, allerdings mit einem Stück von Schumann, der wiederum auch ein Verehrer Chopins als genialem Klavierkomponisten war. An diesem Abend konnte man erleben, warum.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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