"Kunst und Kurioses" ab 25. Mai

Geschichte und Geschichten im Stadtmuseum Stockach

Stockach. Ein besonderes Ausstellungsprojekt wird gerade im Stadtmuseum Stockach unter dem Titel "Kunst und Kurioses" vorbereitet. Denn dabei werden ganz besondere Stücke aus dem Stockacher Stadtarchiv in die Öffentlichkeit geholt, die mal ein ganz anderes Licht auf die Stadtgeschichte werfen können. Es ist freilich auch vom Übergang in der Leitung des Museums geschuldet. Museumsleiter Johannes Waldschütz hatte die Idee für dieses besondere Ausstellungsformat, er ist aber seit Anfang April nun Kreisarchivar in Rottweil, sein Nachfolger Julian Windmöller hat seine neue Aufgabe zum 3. April begonnen und das ist natürlich ziemlich knapp, um ein solches Projekt umzusetzen, bei dem man schon ganz schön in die Tiefe gehen muss in den verschiedenen Abteilungen des Stadtarchivs. 

"Wir haben uns deshalb entschieden, diese Ausstellung mit externen Experten zu kuratieren", sagte Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier in der Medienkonferenz zur Ausstellung. Da konnte der Leiter des Konstanzer Rostgartenmuseums, Tobias Engelsing helfen. Ines Stadie und Ulrich Büttner, die für das Museum, aber auch bei Stadtführungen im Einsatz sind, werden zusammen mit Sybille Trefflich vom Stockacher Stadtmuseum viele Schätze Stockacher Geschichte heben und sind auch schon eifrig dabei.

Denn das Stadtarchiv in Stockach, das aus Platzgründen auch auf mehrere Standorte verteilt ist, ist für die Historiker eine wahre Fundgrube an besonderen Stücken. Rund 1.200 Teile sind dort katalogisiert, wo bei ein Teil zuweilen auch aus ganz vielen Stücken besteht. Oft bekommt die Stadt Stockach solche Teile aus Haushaltsauflösungen, wenn also zum Beispiel Sammlungen für die Nachwelt gesichert werden sollen, wie das zum Beispiel als prominentes Beispiel mit der Kunstsammlung der Familie Wagner der Fall gewesen ist, die immerhin schon die Chagall- und die Miró-Ausstellung ermöglicht hatten. Aber da gibt es eben noch viel mehr, vom frühen Mittelalter bis hin zum Übergang in die Neuzeit und Moderne, wo viele Gegenstände auch den repräsentativen Charakter hatten, um den eigenen "Stand" kund zu tun. Rund 100 Objekte wurden inzwischen für die Ausstellung ausgesucht, die dann eben zu sieben Themen wie "Krisen und Kriege", "Alltagsleben", "Kunst", "Kirche" und spannender Weise über "True Crime", also Verbrechen unserer Vorfahren erzählen - genau diese Erzählungen rund um die historischen Gegenstände sind ja das Metier von Ines Stadie und Ulrich Büttner, gestärkt durch die lokale Kenntnis von Sybille Trefflich hier vom Museum, die ja auch in der Kulturvermittlung beheimatet ist. Und natürlich darf ein Kapitel über die Zizenhauser Terrakotten nicht fehlen, die ja ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt und Region sind.
Schon jetzt gäbe es da viele Geschichten zu erzählen. Aber dazu muss man nun wirklich die Ausstellung abwarten. Sie wird am 25. Mai eröffnet und ist dann bis zum 16. April 2024 zu sehen. Und sie soll auch richtig "fassbar" sein mit "Rallyes" durch die Ausstellung, Audioguides zu ausgewählten Objekten und auch der Frage, was wohl in 200 Jahren über unsere Zeit im Museum stehen würde.