60 Jahre Élysée-Vertrag In Nellenburg-Gymnasium
Fortsetzung einer langen Verbindung

Sehr spannend aufbereitet hatte der Politologe Ingo Espenschied die Geschichte zwischen Frankreich und Deutschland aufbereitet, die dann wieder in dem Vertrag von Élysée wieder zusammenfand.
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  • Sehr spannend aufbereitet hatte der Politologe Ingo Espenschied die Geschichte zwischen Frankreich und Deutschland aufbereitet, die dann wieder in dem Vertrag von Élysée wieder zusammenfand.
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Stockach. Das war gutes Timing gewesen. Gerade in der Woche, als das Stockacher Nellenburg-Gymnasium wieder eine große Schar von SchülerInnen aus der Partnerstadt La Roche sur Foron aufgenommen hatte, die noch bis zum 4. November hier zu Gast sind, war es gelungen, über ein Engagement der Bürgerstiftung einen hochkarätigen Vortrag über das Jubiläum "60 Jahre Élysée- Vertrag" mit dem Diplom-Politologen und Produzenten Ingo Espenschied hier in die Schule zu holen. Espenschied hatte das Thema sehr informativ aufgearbeitet und um die Frage, weshalb damals die Stadt Bad Kreuznach für die Beziehungen eine so bedeutende Rolle spielte. Und da gehen die gemeinsamen Wege schon im 8. Jahrhundert los, als Karl der Große sein Frankenreich bildete, von dem Frankreich wie Deutschland ein Teil waren, das dann aber nicht lange hielt und in ein West- und Ostreich verfiel, mit "Lotharlingen" (später Lothringen) in der Mitte, das dann immer wieder zum Zankapfel zwischen den Mächten wurde.

Als das Deutsche Reich dann im Krieg von 1870/71 das damals Europa dominierende Frankreich angriff, und sich Elsass und Lothringen einverleibte, sei erst die Legende vom "Erbfeind" aufgekommen, dem die Gründung der EWG wie auch die Verträge von Élysée ein Ende setzen wollten. Und das erste Treffen dazu fand eben in Bad Kreuznach zwischen Adenauer und De Gaulle statt, der übrigens schon in der Schule Deutsch gelernt hatte. Die Stadt war im 1870er Krieg eine Kommandozentrale gewesen. Espenschied war es vor einigen Jahren gelungen, ein starkes Interview mit dem damaligen Dolmetscher Adenauers, Hermann Kusterer zu führen, wodurch die erlebte Geschichte dieser bedeutendsten Verträge für ein später vereintes Europa noch lebendiger wurde. Gewürdigt wurde auch der damalige französische Außenminister Robert Schumann, der ja genau aus der Zone zwischen den wechselnden Grenzen stammte und dafür kämpfte, die alten Grenzen abzuschaffen. Über 100 SchülerInnen der Oberstufe konnten hier mit ihren französischen Gästen höchst spannende Zeitgeschichte erleben.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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