Beklagter Wolfgang Kubicki im Bürgerhaus empfangen
Formfehler in der Anklage vermutet
Stockach. Mit Pomp und Gloria wurde am Donnerstagvormittag der diesjährige Beklagte des Stockacher Narrengerichts, Wolfgang Kubicki im Bürgerhaus Adler-Post empfangen, natürlich im närrischen Format, wenn auch Kubiki natürlich als er selbst kam. Die Warnmung vor einem harten Urteil war deutlich: denn der in Schleswig-Holstein wirkende stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende kündigte an, seine Weinstrafe nur mit Wein von dort zu bezahlen, der Klimawandel mache das ja möglich. "Das ist er erste Beklagte, der sogar um ein Urteil bittet", wunderte sich Narrenrichter Jürgen Koterzyna, der an diesem Vormittag jedoch deutlich unter Sprachstörungen litt. Wein nördlich des Ahrtals känne man eigentlich nur zum Füßewaschen benutzen.
Ob es am Ende dieses Schauprozesses ein gültiges Urteil geben könne, zweifelte Bürgermeister Rainer Stolz an, der in der Anklageschrift einen schweren Formfehler ausmachte, den der Rechtsanwalt sicher schon bemerkt habe. Und es gab im Vorgpeplänkel zur Verhandlung sogar schon Lob vom Narrenrichter, weil sich Kubiki in einem Medienstatemt dafür ausgesprochen hatte, toleranter mit der Sprache der Narren umzugehen, die eben einfach etwas "grober" sein müsse.
Die Begrüßungszeremonie war gleichzeit schon etwas Abschied, denn dieses Jahr könnten die Narren letztmals den Bürgermeister aus dem Rathaus scheuchen. Weil Rainer Stolz in den 30 Jahren nur 28 Mal den Schlüssel abgab forderten sie zwei Abschiedsfeste von ihm ein. Zudem übergab Jürgen Koterzyna ein Solarpanel an den Stockacher Bürgermeister, damit es nicht noch mal so "eiskalt" in der Stadt ohne Weihnachtsbeleuchtung bleibe. Und sie schenkten dem Schultes, der bekannterweise vorzeitig Ende das Jahres aufhört, die dritte und vierte Laufbahn im Osterholz-Stadion, die seit der Sanierung fehlt. Stolz sagte, er wollte sich gerne mit einem Buch von Dostojewski revanchieren, wei der doch den Eindruck haben, das die Stockacher Narren ganz schon der Zeit hinterher sind. Er habe sich dann aber doch für den Band "Denken hilft zwar, nützt aber nichts", dessen er noch in der Stadtbücherei habhaft werden konnte.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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