Objektübergabe von Rainer Stolz und Franz Ziwey
Ein Stück Stadtgeschichte ist nun Teil des Museums

Bürgermeister Rainer Stolz, Altbürgermeister Franz Ziwey und Museumsleiter Julian Windmöller mit drei der fünf Objekte für die neue Museumssammlung.
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Stockach. Die Amtszeit von Noch-Bürgermeister Rainer Stolz neigt sich mehr und mehr dem Ende entgegen. Aus diesem Grund entschloss sich Museumsleiter Julian Windmöller dazu, eine Sammlung für Objekte von Stockacher Altbürgermeistern zu eröffnen.

"Die Gegenwart wird mit dem Amtsende von Bürgermeister Stolz zur Geschichte", erläuterte Windmöller zu Beginn. So möchte man mit der neuen Sammlung in Zukunft anders herangehen und durch "eine schöne und breite Auswahl an Objekten, welche für die Amtszeit der jeweiligen Altbürgermeister stehen" die Geschichte der Stadt aufrechterhalten.

"Gehen weiter aufwärts"

Dabei war es dem neuen Museumsleiter auch wichtig, auf die Zeit davor zu schauen. So habe er sich sehr gefreut, dass der Amtsvorgänger von Rainer Stolz und Ehrenbürger der Stadt Stockach, Franz Ziwey, sich ebenfalls dazu bereit erklärte, ein paar Dinge dem Museum zu hinterlassen. "Damals, als ich die Firma Eto Magentic nach Stockach geholt habe, teilte mir der Uhldinger Bürgermeister unmissverständlich mit, dass ich mich hier nie mehr blicken lassen solle", startete Ziwey mit einer Anekdote. Jedoch sei laut ihm die Firma für die wirtschaftliche Entwicklung lebensnotwendig gewesen.

Wahrscheinlich als Dank hierfür und für das Hoch, welches die Stadt in den folgenden Jahren durch Ziwey erlebte, schenkte ihm die Interessensgemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) vor einigen Jahren eine kleine Statue mit einem sich nach oben streckenden Pfeil. "Wir gehen weiter aufwärts", interpretierte Windmölle das Geschenk.

Das zweite Objekt, welches Franz Ziwey entbehrte, hatte unmittelbar mit der Städtepartnerschaft mit La Roche sur Foron zu tun, welche er laut Stolz "federführend initiierte". Der Altbürgermeister selbst kannte die französische Partnerstadt bereits aus Zeiten, in denen er noch in Spaichingen lebte. "Diese Medaille wurde zum 30-jährigen Partnerschaftsjubiläum an mich überreicht."

Der dritte und letzte Gegenstand von Ziwey war sein Alefanzorden, welchen er damals im Jahr 1995 von der Langensteiner Cumpaney erhielt und als einer der wichtigsten närrischen Auszeichnungen gilt. Ohne Ziwey hätte vermutlich auch Rainer Stolz nach drei Amtsperioden nicht weiter gemacht, wie sich der Altbürgermeister erinnerte: "Damals, kurz vor dem Weihnachtskonzert in der Jahnhalle, bin ich auf ihn zugegangen und habe gesagt: 'Die werden auf der Bühne den neuen, alten und uralten Bürgermeister willkommen heißen - bitte, Rainer, mach noch ein bisschen weiter, damit sie das nicht sagen müssen.'" Diese Worte seien bei Stolz offenbar so stark hängengeblieben, dass er sich doch nochmal entschied, als Bürgermeister weiterzumachen.

Herzensprojekte von Rainer Stolz

Dieser brachte zwei Objekte mit, die für Projekte stehen, welche ihm "sehr viele Nerven gekostet, gleichzeitig aber auch stark am Herzen gelegen haben". Eines davon war eine Miniaturversion der Statue "Tor zum Bodensee" von Ursula Haupenthal, welches in seiner vollständigen Größe als Großplastik auf einer Verkehrsinsel zwischen Stockach und Ludwigshafen steht und vor dem Gewerbegebiet zu sehen ist. "Das Gewerbegebiet hat wie das Industriegebiet auch einen starken Wert für die Stadt", so Stolz. Er wollte, nachdem man bereits mit Eto Magnetic das Industriegebiet groß gemacht hatte, ein "Gewerbegebiet mit Entwicklungscharakter". Über dieses Tor trete man sozusagen in das Gewerbegebiet ein.

Auch sein zweites Objekt hatte eine besondere Bedeutung für die Stadtgeschichte: So sei dies nicht der Schlüssel zur Weisheit, sondern der Schlüssel zum alten Tor vom alten Krankenhaus. "Er soll ein Symbol dafür sein, wie sehr ich für diese Sache damals gekämpft und mich eingesetzt habe", sagte Stolz. "Er hat das Krankenhaus in einen Zustand gebracht, der von keinem Präsidenten oder Minister wieder aufgelöst werden kann", ergänzte Ziwey.

"Ich finde es schön, dass solch interessante Erinnerungsstücke nun den Weg ins Stadtmuseum finden", erzählte Windmöller voller Vorfreude. Darüber hinaus halte er es für eine gute Idee, diese fünf Objekte auch in die aktuelle Sonderausstellung "Kunst und Kurioses" zu integrieren.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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