Publikum feiert Stefan Waghubinger
Den Burnout hab ich mir redlich verdient

Stefan Waghubinger bei seinem Monopoly-Solo auf der Bühne des Bürgerhaus Adler-Post. | Foto: Fiedler
  • Stefan Waghubinger bei seinem Monopoly-Solo auf der Bühne des Bürgerhaus Adler-Post.
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Stockach. Es gibt eine Kunst, für die braucht es einfach einen Österreicher auf der Bühne. Denn schwarzen Humor, Sarkasmus und das Kopfschütteln über so manchen Widerspruch unseres Lebens so auf die Bühne zu bringen, dass man sich auch beim Lachen nicht über Schadenfreude zum Lebenspech des Protagonisten schämen müsste, das schaffen eben nur solche Typen wie der aus dem steyrischen Raum stammende Stefan Waghubinger. Über 200 Besucher der Stockacher Kleinkunstreihe konnten den preisgekrönten Comedy-Star am Samstagabend live auf der Bühne des Bürgerhauses Adler-Post erleben.

Stefan Waghubinger kam hier als Looser auf die Bühne. Die Frau weg, damit auch das Geld, die Beziehung zerrüttet und dann natürlich noch ein Burnout mit all seinen Folgen. Und den Freunden von früher geht's genauso. Die Bilanz des hier unter dem Titel "Ich sag´s jetzt nur zu Ihnen" gespielten Immobilienunternehmers, der beim Kölner Dom vor allem die enorme "Raumhöhe" bewundert, die wohl da her komme, dass die Säulen so lang geraten sind, ist eigentlich vernichtend. Aber Waghubinger kann doch daraus noch Positives Ziehen. "Einen Burnout, muss man sich erst mal erarbeiten, aber den hab ich mir verdient", meint er so trocken, dass daraus schon wieder ein Witz wird. Gemeint sind natürlich die Kosten für die Therapie, wenn es auch wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung ging und nun die Frage auftaucht, ob man den Facharzttermin überhaupt noch erlebt. Sogar über sowas kann man Lachen bei den mit so ernster Miene vorgetragenen Geschichten, die hier immer ungeahnte Wendungen nehmen.

Alles ist weg für Waghubinger. Und Monopoly spielt er nun auch alleine, denn bei Gesellschaftsspielen gibt es ja doch nur immer Ärger. Aber Glück hat er halt auch keins, denn gleich zieht er die Gefängnis-Karte und muss nun drei Mal aussetzen. Aber wie macht man das ohne Gegner?
Die Suppe, die er als Kind schon nicht mochte, die hat er später dann doch gegesssen und sieht sie gar als gegenwärtigen Beitrag zum Klimaschutz. Klar: Die Frau kam auch nach seinem großen Bogen nicht wieder zurück, aber sein Humor schaffte es, daraus auch noch was zum Lachen zu machen. Und selbst seine Verabschiedung wurde da noch zur Zugabe für eine begeistertes Publikum, weil es dem Waghubinger besonders in Stockach gefallen habe. Das mit dem "besonders" würde er ja in jeder Stadt sagen, hier meine er es aber auch so. Ein guter Abend mit bösen Witzen war das. Das tat gut.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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