Verbindendes - der Tag der offenen Denkmals
Bodman, Barock und Luxus
Verbindendes - der Tag der offenen Denkmals
In einer Gesellschaft, in der Großfamilien eher die Ausnahme als die Regel sind, in der viele Vereine händeringend nach Ehrenamtlichen suchen, in der Mobilität und berufliche Flexibilität die Bildung von engen Dorfgemeinschaften erschweren, ist Individualität ein wichtiger Faktor. Aber es gibt auch Gegentendenzen, die die Gemeinschaft, das Kollektiv, den Zusammenhalt betonen. »Entdecken, was verbindet«, lautet mit gewohnter weiter Interpretierfähigkeit das Motto des »Tags des offenen Denkmals« am Sonntag, 9. September. Zum 25. Mal werden bundesweit Kirchen, Schlösser und andere Bauwerke, die sonst nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen, für Besucher geöffnet und teilweise im Rahmen von Führungen vorgestellt. Auch die Region Stockach ist mit dabei.
Einst waren die deutschen Herrscher ständig unterwegs und reisten von Pfalz zu Pfalz im ganzen Land. Zwischen dem achten und dem zehnten Jahrhundert war Bodman eine dieser bedeutenden Kaiser- und Königspfalzen, in der sich fünf Könige aufgehalten haben, die aber 915 zerstört wurde. Solche und weitere historische Fakten erfahren Besucher am Sonntag, 9. September, von Wilderich Graf von und zu Bodman. Er ist ein wandelndes Geschichtsbuch, kennt sich bestens aus und bietet um 14.15 und 15.15 Uhr eine Führung auf den »Spuren der Kaiserpfalz Bodman« mit Treffpunkt vor der Kirche St. Peter und Paul an, die von 14 bis 16.30 Uhr geöffnet hat.
Sie hat einen Stammplatz beim »Tag des offenen Denkmals« - die Martinskapelle am Ortseingang von Nenzingen aus Richtung Stockach ist alljährlich mit dabei. Zu Recht. Denn das sakrale Kleinod kann mit einem Hochaltar von Ignaz Wegscheider, barocker Pracht und viel Tradition punkten. Ihre heutige Gestalt geht laut Infoflyer auf das Jahr 1716 zurück, 2006 wurde sie liebevoll restauriert. Von 14 bis 16 Uhr ist das Gotteshaus für Besucher geöffnet.
In Stockach traf man sich. Die Hans-Kuony-Stadt war Kreuzpunkt von drei Postkutschenlinien, die europäische Städte miteinander verbanden. Museumsleiter Johannes Waldschütz führt in einem einstündigen Rundgang in das Thema »Stockach als Verkehrsknotenpunkt des 18. Jahrhunderts« ein. Treffpunkt ist um 11.30 Uhr am Kulturzentrum »Altes Forstamt« in der Salmannsweilerstraße 1.
Die Barockkirche St. Agatha ist eines der Schmuckstücke von Seelfingen. Am Sonntag, 9. September, hat das Gotteshaus von 13 bis 18 Uhr geöffnet, um 13.30 und 15.30 Uhr bietet Johannes Waldschütz erklärende Führungen an.
- Simone Weiß
Autor:Redaktion aus Singen |
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