Mitgliederversammlung

Bei der Stockacher Turngemeinschaft stehen die Weichen auf Veränderung

Stockach. Wenn die Mitgliederversammlung des TG Stockach im Heim des Schwarzwaldvereins unter einem Motto stand, dann war es das Motto "Veränderung". Einige Neuerungen hat die Versammlung nun auf den Weg gebracht, andere wurden vom ersten Vereinsvorsitzenden Lorenzo Patone für das kommende Jahr angekündigt.

Zunächst durfte der Vereinsvorsitzende verdiente Mitglieder ehren. Nachdem Henri Kiefer und Olivia Rauhut bereits im Zuge der Sportlerehrung für ihre sportlichen Leistungen ausgezeichnet worden waren, wurde dies nun auch für das "Aushängeschild" des TG Stockach - Finn Mühlbauer -  nachgeholt. Lorenzo Patone konnte eine Reihe von Erfolgen aufzählen: darunter Badischer Hallenmeister über 60 Meter Hürde und 200 Meter, Badischer Meister über 100 Meter Hürden und 200 Meter, sowie Süddeutscher Meister über 200 Meter. Auf der Deutschen Bestenliste stehe er über 110 Meter Hürde auf dem vierten, in der Halle sogar auf dem zweiten Platz.

Für 50-jährige Mitgliedschaft durfte Patone zudem Ellen Hartmann, Leiterin der Abteilung Fitness- und Gesundheitssport, ehren. Sie sei stets zur Stelle, wenn etwas gebraucht werde, meinte er. "Du bist eine Akteurin, wie man es sich als Vorsitzender nicht besser vorstellen kann. Eine Powerfrau."

Kritik am städtischen Jugendkonzept

Viel Positives enthielt auch der Bericht des Vorsitzenden: 798 Mitgliedern habe der Verein, davon mehr als die Hälfte unter 26 Jahre. 500 Mitglieder seien gar unter 18 Jahre alt. "Wenn man sich die Zahlen anschaut, machen wir alle einen richtig guten Job." Mit fast 800 Mitgliedern sei der TG der größte Sportverein in Stockach.

Ein Thema, das nicht zum ersten Mal im Bericht des Vorsitzenden auftauchte, war das Vereinsheim. "Es ist zäh. Es kommt nicht wirklich so richtig voran." Eine große Herausforderung sei, das richtige Heizkonzept zu finden, da es nach dem aktuellen Plan nur abends belegt ist. "Die neuen gesetzlichen Vorgaben sind nicht leichter geworden." Er hoffe, dass es in diesem Jahr zumindest so weit vorangeht, dass ein definitiver Fahrplan besteht und der Verein weiß, wie es weitergeht.

Verärgert zeigte sich Lorenzo Patone ausgerechnet über die Unterstützung der Stadt für die Kinder- und Jugendarbeit. "Ich finde es großartig, wenn Kinder und Jugendliche in den Vereinen gefördert und unterstützt werden. Und wenn das eine Gemeinde oder Stadt macht, ist es wirklich lobenswert", sagte er. Die Stadt Stockach unterstütze die Jugendarbeit des VfR Stockach im Rahmen des Jugendkonzepts mit 50 Euro pro Kind, was er durchaus unterstütze.
"Es ärgert mich aber, dass im Vorfeld keine anderen Vereine miteinbezogen wurden", meinte er aber. "Das finde ich nicht fair. Es gibt viele Vereine, in denen in der Kinder- und Jugendarbeit viele tolle Sachen gemacht werden." Er wünsche sich, dass die Stadt Stockach den Vereinen zeitnah eine Lösung präsentiert.

Bürgermeisterin Susen Katter, die der Einladung des Vereins zumindest kurz gefolgt war, bevor sie sich zur nächsten Versammlung aufmachen musste, versicherte: "Wir haben es auf dem Schirm." Sie betonte, wie großartig es sei, was die Vereine in der Stadt leisten.

Viele Neuerungen im Verein

Mit zwei neuen Abteilungen hat der Verein sein Portfolio erweitert. Erstens wurde das Kinderturnen, das bislang in der Abteilung Fitness- und Gesundheitssport zu Hause war, abgekoppelt und Stefanie Holzwarth zur Abteilungsleiterin gewählt. Zudem wurde - nach dem Erfolg vom Kinder-Judo im vergangenen Jahr - eine neue Abteilung Judo gegründet. Neuer Abteilungsleiter ist Lucien Honti. Frank Karotsch wurde im Amt des zweiten Vorsitzenden bestätigt.

Eine Änderung der finanziellen Natur beschloss die Versammlung nach kurzer Diskussion: Ab kommendem Jahr wird der Abteilungsbeitrag für Volleyball von derzeit zehn Euro auf 30 Euro erhöht, der Seniorenbeitrag von 35 Euro auf 50 Euro. Der Abteilungsbeitrag für die neue Judo-Abteilung wurde auf 30 Euro festgesetzt.

Im Wandel ist zudem die Struktur der Vorstandschaft, wie Lorenzo Patone ankündigte. So ist geplant, der Versammlung im nächsten Jahr vorzuschlagen, die Arbeit des Vorsitzenden auf insgesamt fünf Personen zu verteilen. Von diesen soll dann jeder für einen bestimmten Bereich verantwortlich sein.