Tagung in Stockach
"Auch in der Kleinstadt kann Wissenschaft stattfinden"

Ein geometrischer Grundriss der oberösterreichischen Stadt Stockach, die Johann Jakob Heeber 1721 nach der nach 1704 wiedererrichteten Stadt aufgenommen hat. | Foto: Stadtarchiv Stockach
  • Ein geometrischer Grundriss der oberösterreichischen Stadt Stockach, die Johann Jakob Heeber 1721 nach der nach 1704 wiedererrichteten Stadt aufgenommen hat.
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Stockach. Es war ein langer Weg, der nun in einer dreitägigen Tagung endet: Von Donnerstag, 13. März, bis Samstag, 15. März, ist die Stadt Gastgeber für Wissenschaftler und Geschichtsinteressierte aus dem In- und Ausland. Die Tagung steht unter dem Titel "Österreich am Bodensee - Mächtige und Mindermächtige im Alten Reich" und beleuchtet die mitunter komplizierten Beziehungen der Machthaber und Untertanen zueinander.

Entstanden ist die Idee für eine solche Tagung "noch in meiner Vorgängerzeit", sagt Stadtarchivar und Museumsleiter Julian Windmöller. Johannes Waldschütz tat sich dafür mit Prof. Konrad Krimm, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein, zusammen. Als Julian Windmöller dann 2023 in Stockach startete, erklärte er sich bereit, mit an Bord zu sein und das Projekt weiterzuverfolgen. Neben der Stadt Stockach und der Arbeitsgemeinschaft sind weiterhin beteiligt der Verein für Geschichte des Bodensees, der Hegau-Geschichtsverein und der Landkreis Konstanz.

Der Anmeldezeitraum für die Tagung ist vorbei und es steht fest, wie viele Teilnehmer - Referenten und Besucher - es werden: 88. "Das ist eine schöne Zahl", kommentiert Stadtarchivar Windmöller. Er ist davon überzeugt, dass eine solche wissenschaftliche Tagung für die Stadt "eine ganze Menge bringt". Stockach werde damit als Ort wahrgenommen, in der es für Forschung einen Platz gibt. "Auch in der Kleinstadt kann Wissenschaft stattfinden."

"Die österreichische Geschichte ist für Stockach und den ganzen Raum eine ganz wichtige", sagt Windmöller. Die Tagung sei "für historisch Interessierte eine tolle Gelegenheit, sich mit der Geschichte der Stadt und Vorderösterreich zu beschäftigen". Zu Gast sein werden junge und etablierte Forschende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die über die unterschiedlichsten Themenbereiche - aber immer passend zum Thema der Tagung - sprechen werden: über die politischen Strukturen, über die Beziehung der Vogteien, über die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, über Klöster, Bischöfe, das Landgericht Stockach und vieles mehr.

Und natürlich ist auch Julian Windmöller mit eigenen Beiträgen mit am Start: Er bietet am Donnerstagabend eine Stadtführung an unter dem Titel "Stockach als vorderösterreichische Amtsstadt". Am Freitag hält er dann einen Abendvortrag über den Wiederaufbau Stockachs nach 1704 an. Für diesen ist - anders als für die übrigen Vorträge der Tagung - keine Anmeldung erforderlich. "Die Stadt ist 1704 niedergebrannt worden", erklärt er. Danach wurde sie wieder aufgebaut. "Wie macht man das? Wie entsteht so etwas neu?"

Die Anmeldefrist ist - wie bereits erwähnt - vorbei. Geschichtsinteressierte haben aber trotzdem die Möglichkeit, die Vorträge anzusehen. Die Veranstaltung findet hybrid statt und kann somit auch online mitverfolgt werden. Den Link dafür gibt es über die Internetseite der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein. Dort kann auch das Programm eingesehen werden.

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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