Thaiboxer im Gespräch
Warum Kampfsport auch für den Alltag lehrreich sein kann
Singen. Mit der Organisation eines Turniers in der Münchriedhalle hat Ralf Hasenohr vom Thai-Box Club Singen dem Kampfsport eine weitere Bühne bereitet, auf die er in Zukunft weiter aufbauen möchte. Im Gespräch mit dem WOCHENBLATT erzählt der Trainer, was diesen Sport ausmacht und warum er auch für den Alltag wertvoll sein kann.
"Das Thaiboxen hat eine lange Tradition", erklärt Hasenohr. Und: "Es ist viel mehr als Kämpfen." Denn Kerninhalt sei auch die thailändische Philosophie und Mentalität, die Bescheidenheit, Disziplin und Respekt. Zum "Muay Thai", wie die Sportart auch genannt wird, gehöre die Tradition des "Wai Kru", bei dem die Kämpfer ihren Lehrern Respekt zollen und Dankbarkeit ausdrücken. Der Begriff "Lehrer" ist hier weitumfassend und beinhaltet die Lehrer an der Schule, die Trainer, die Eltern und auch den Gegner, von denen man lerne, so Hasenohr. "Das gibt es in keiner anderen Kampfsportart."
Besonders macht diesen Sport für Ralf Hasenohr auch, dass es nicht auf rohe Kraft ankomme. "Thai-Boxen ist Technik", sagt er. "Das hat nichts mit Kraft zu tun." Hier sieht er auch den Grund eines hohen Frauenanteils beim Thai-Boxen - bei Singener Club sind es rund 50 Prozent.
Ob das Thaiboxen auch außerhalb des Rings etwas bringt? "Absolut", ist der Trainer überzeugt. Der Sport habe einen positiven Einfluss auf die Persönlichkeitsbildung. Selbstbewusstsein und Konzentrationsfähigkeit werden ebenso gestärkt, wie Selbstbeherrschung. "Wenn ich auf dem Schulhof provoziert werde, werde ich vielleicht nicht so schnell aggressiv", ist Ralf Hasenohr überzeugt. "Es bringt mental sehr viel."
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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