Rückblick auf ein Projekt mit Vorbildcharakter

Ein Schritt zur Nachhaltigkeit

Als Vorstandsvorsitzender von Singen aktiv wäre es nicht überraschend gewesen, wenn sich Wilfried Trah für einen damit zusammenhängenden Moment entschieden hätte. Doch seine Erinnerung kommt aus seiner Zeit als Werksleiter bei Maggi. Im Januar 2009 startete zwischen dem Lebensmittelhersteller und der damaligen Georg Fischer AG – heute Fondium – eine zukunftsweisende Kooperation: Das Maggi-Werk nutzte fortan die Abwärme von Georg Fischer.

Es sei das erste Mal gewesen, dass sich zwei Betriebe aus so unterschiedlichen Branchen im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz zusammengetan haben, erinnert sich Trah. „Da wurde auch viel investiert.“ Zum Startschuss war sogar der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel angereist.

Ganz ohne Gegenwehr ging das Projekt nicht über die Bühne. Es gab kritische Stimmen, die Bedenken hatten: Was, wenn Georg Fischer Betriebsferien hat und nicht liefert? Was, wenn Maggi die Abwärme dann doch nicht abnimmt? „Wir sind das Risiko eingegangen“, erzählt Wilfried Trah. „Wir haben als lokaler Standort sehr dafür gekämpft.“ Zumal das Projekt so konzipiert wurde, dass Maggi einerseits auf andere Energieträger umstellen, und Georg Fischer andererseits die Abwärme anderweitig loswerden konnte.

Für Wilfried Trah war diese Vernetzung ein Vorbildmodell und die Thematik aktuell. Gerade jetzt, da sich Singen in der Transformation zur „grünen Industriestadt“ befindet. Die Vernetzung von Maggi mit nun Fondium laufe bis heute, und die Anlage habe sich inzwischen amortisiert. „Es war interessant, so etwas trotz kontroverser Diskussion durchzusetzen“, blickt Trah zurück. „Es war gut.“

Portrait:

Name: Wilfried Trah

Alter: 66

Wohnort: Steißlingen

Beruf: Lebensmittelingenieur

Was treibt mich in meinem Tun an: Das tolle Netzwerken mit verschiedenen Persönlichkeiten in der Stadt. Das macht mir Spaß und ich glaube, dass ich etwas bewegen kann.

Was verbinde ich mit der Region: Die unterschiedlichen Menschen. Ich lebe seit über 30 Jahren in der Region und schätze die unterschiedlichen Menschen hier.

Der Ort:

2009 startete die Kooperation zwischen dem Maggi-Werk und der Georg Fischer AG – heute Fondium zur Nutzung von Abwärme.