Club of Rome hat alles vorausgesagt
Zeitzeichen: Es liegt seit 50 Jahren schon auf dem Tisch

Freiheit | Foto: of/ Archiv

Dieses Jahr konnte ein besonderes Buch Jubiläum feiern. Vor 50 Jahren, im Frühjahr 1972, wurde das Buch "Die Grenzen des Wachstums" der Weltöffentlichkeit vorgestellt, das durch den "Club of Rome" - der seit 1968 bestehend und damals sogar von Automobilkonzernen wie Fiat oder VW und deren Stiftungen, mit viel Geld unterstützt wurde. Wenn wir heute immer gewahrer werden müssen, dass wir die Auswirkungen des Klimawandels nach eben 50 Jahren politisch gepflegter Untätigkeit eigentlich nur noch lindern können, mit den in die weitere Zukunft gesetzten Klimazielen und Klimaneutralität erst in Jahrzehnten, so wurde schon viel von dem damals schon unerbittlich beim Namen genannt.

Und auch die ganzen globalen Verflechtungen, die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg aufbaute und die gewisser Weise mit dieser globalen Katastrophe erprobt wurden, wurden dort nicht nur als Segen einer immer mehr auf Konsum ausgerichteten Weltwirtschaft genannt und davor gewarnt. Und übrigens wurde die erste "Prophezeiung" mit der gravierenden "Ölkrise" von 1973, ausgelöst durch die durch den gewaltigen Hunger nach fossilen Energieträgern der Industriestaaten auf Kosten der damaligen Entwicklungsländer erstarkten OPEC, gleich schon mal wahr, viele Krisen folgten, viele Kriege um die Energie, doch der Appetit wurde nicht gezügelt, nicht wirklich jedenfalls.

Die Liste ist fast endlos lang, was man in diesen 50 Jahren alles hätte tun können. Vor 30 Jahren gab es übrigens auch den ersten Weltklimagipfel in Rio de Janeiro, bei dem die "Nachhaltigkeit" neu ins Vokabular der globalen Vernetzungen kommen sollte, und trotzdem haben sich die westlichen Staaten munter weiter in den Entwicklungsländern bedient, die eben billiger waren als die eigene Wirtschaft, viele Dinge hätte selbst produzieren können und die interessant Wertschöpfungketten produzierte, die einen immer noch reicher machten, die auf der anderen Seite in ihrer Armut beließ.

Letztlich hat die Corona-Pandemie als erster Akt und der Angriffskrieg Putins Russlands auf die Ukraine vorgeführt, wie verletzlich eine so globalisierte Wirtschaft ist, weil es eben nur dieses eine System gibt, ohne Alternativen. Dankbar können wir aber sein, dass wir es eigentlich wissen könnten, durch diesen "Club of Rome", wenn es auch besser wäre, nun endlich danach zu handeln.

Oliver Fiedler, Redaktionsleitung

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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