Nach zwei Jahren wieder Abschlussfeier an der HGS

„Tolle Fachkräfte mit Chancen ohne Ende“

Singen. Für Festredner Wilfried Trah endet „genau diesen Monat“ dessen Berufsleben - für gut 200 Absolventinnen und Absolventen der Hohentwiel-Gewerbeschule (HGS) hingegen startet nun ihr Beruflicher Werdegang in der Praxis. Anlässlich deren Abschiedsfeier am Freitagvormittag in der vollbesetzten HGS-Aula fand Trah, als Nachfolger von Dr. Gerd Springe nun neuer Vorstandsvorsitzender von Singen Aktiv Standortmarketing, lobende und ermutigende Worte an die jungen Fachkräfte: „Sie haben nun einen erfolgreichen Abschluss in der Tasche, der Ihnen viele Tore im Leben öffnen wird - nutzen Sie Ihre Chancen.“

Trah kann persönlich auf 36 Nestlé-Maggi-Berufsjahre zurückblicken, die den Lebensmittelingenieur über viele betriebliche Stationen und Standorte bis hin zum langjährigen Werksdirektor der Maggi-Werke in Singen führten. Als erfahrener Industriekapitän und Kenner betrieblicher Realitäten riet er den versammelten Talenten, ihre erworbenen Fähigkeiten noch „mit Ideenreichtum, Eigeninitiative, Fleiß, Freude und Engagement zu verbinden, die Kompetenz des lebenslangen Lernens aufrechtzuerhalten, offen für Neues, für Veränderungen, für das Aneignen von Unbekanntem und neugierig zu bleiben - dann sind Sie die Schlüsselfiguren in unserer Wirtschaft“.

Trah lobte hierbei das gute Schulangebot in Singen mit seinen 17 Schulen und knapp 10.000 jungen Menschen, hob das von HGS-Schulleiter Stefan Fehrenbach initiierte Schülerforschungszentrum hervor und verwies auf 3000 Menschen, die alleine im Singener Handwerk beschäftigt und eng mit der Industrie sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen vernetzt sind.

„Keine Zukunft ohne Handwerk“, so Trah, der in den Absolventinnen und Absolventen den „Digitalen Nachwuchs“ erkennt, den die Wirtschaft braucht. Auch Fehrenbach freute sich eingangs, nach 2 Jahren Zwangspause nun wieder eine Abschiedsfeier mit seinem Stellvertreter Stephan Glunk und einem bewährten Team ausrichten zu können. Er dankte „den Kolleginnen und Kollegen für ihren nicht unwesentlichen Anteil am Erfolg, den wir heute feiern“. Sein Lob galt auch den Ausbildern in den Betrieben, mit denen man eng kooperiere, sein Dank galt Trah „für die Partnerschaft, das Netzwerk und die Zusammenarbeit“ mit Singen Aktiv Stadtmarketing, „ohne die es keine Lernfabrik 4.0 und kein Schülerforschungszentrum habe geben können“.

Hinzu käme: „60 Prozent unserer Lehrkräfte haben industrielle Erfahrung“, so Fehrenbach, der auch das Engagement der Handwerkkammer sowie der Industrie- und Handwerkskammer lobte , welche mit Bejamin Weißenborn vertreten war, ihrem Stellvertretenden Leiter Ausbildung. „Zwar sind die Ausbildungszahlen rückläufig“, so Fehrenbach, selbst gelernter Werkzeugmacher, „doch wir liefern noch den Rohstoff, wir entlassen nämlich tolle Fachkräfte mit Chancen ohne Ende“.

Sein aktueller Wunsch: „Die Industrie könnte etwas mehr ausbilden“. Die HGS bietet auch danach weitere Abschlüsse Richtung Fachhochschule oder Abitur an, auch eine Technikerausbildung bis zum Hochschulzugang, so der Schulleiter: „Wir bilden Sie weiter - und Sie erhöhen ihren Marktwert“. Es gab herzlichen Beifall für beide Ansprachen, insbesondere für jeden der einzelnen Preisträgerinnen und Preisträger aus den Schulbereichen, die jeweils ein Buch-Gutschein erhielten, nebst Brezeln für alle und einem Abschied in den einzelnen Klassen.