Badespaß soll trotz vieler Corona-Regeln möglichst vielen Menschen ermöglicht werden
Start in die andere Badesaison 2020 in den Schwimmbädern

Aachbad | Foto: Gemeinsamer Auftritt der BürgermeisterInnen zur Eröffnung der Schwimmbadsaison 2020 im Hegau im Singener Aachbad: Jürgen Fürst von den Stadtwerken Stockach, Johannes Moser aus Engen, Holger Mayer aus Hilzingen, Ute Seifried aus Singen, Dr. Michael Klinger
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Singen/ Hegau. Sie wird ziemlich anders werden, die Badesaison 2020. Trotz vieler Regeln angesichts der nicht ausgestandenen Corona-Pandemie und damit erheblicher Mehraufwendungen, sind die Bürgermeister im Hegau trotzdem froh, in diesen Tagen endlich diese Saison eröffnen zu können. Sie haben sich im Vorfeld abgestimmt um hier möglichst ähnliche Spielregeln für die Badegäste zu schaffen.

Bereits auf das erste Juniwochenende wurde den Schwimmbädern mit einem umfangreichen Regelweerk durch die Landesregierung ermöglicht, die Corona-Badesaison 2020 zu eröffnen. Die vielen Regeln mit hohen Anforderungen an Abstand und Hygiene so schnell umzusetzen hat freilich keines der Schwimmbäder im Hegau geschafft, was bei den Strandbädern am See und am Hochrhein aufgrund der großen Wasserflächen etwas einfacher war. Am Montag konnten die Schwimmbäder in Singen, in Hilzingen und in Stockach für die angesichts des feuchten und kühlen Wetter für die ersten Badegäste öffnen, am kommenden Wochenende soll dies in Gottmadingen und in Rielasingen-Worblingen der Fall sein können. Nur in Engen müssen sich Badegäste noch bis zum 4. Juli gedulden, weil dort zusätzlich noch größere technische Probleme an den Wasserleitungen beseitigt werden müssen, wie auf einem gemeinsamen Medientermin am Montag im Singener Aachbad von den Bürgermeistern erklärt wurde.

"Wir haben uns im Vorfeld der Saisoneröffnung intensiv ausgetauscht, um zu vergleichbaren Regeln zusammen zu finden«, unterstrich Gottmadingens Bürgermeister Dr. Michael Klinger. Das Gemeinsame ist in diesem Fall ein Online-Ticketing, was bedeutet, dass es die Eintrittskarten nur Online über die Homepages der jeweiligen Gemeinden im Voraus gibt und dann auch nur bestimmte Zeitabschnitte. In Singen hat dies aber so nicht funktioniert, so dass man sich dort auf der Homepage nur eine Online-Reservierung besorgen kann um dann den Eintritt an der Kasse des Aachbads zu bezahlen. Bei den übrigen Gemeinden kann in den verschiedensten Formen bezahlt werden, so wie man sich sonst Karten für ein Konzert besorgen würde, wie erklärt wurde. Dafür wurde auch ein Anbieter aus dem Kulturbereich als Dienstleister gefunden.

Vermieden werden sollen dadurch lange Warteschlangen an den Eingängen, die in allen Bädern von Security-Diensten überwacht werden zur Unterstützung. Denn beim Eintritt und Verlassen des Bads herrscht auch Maskenpflicht. Und dadurch sollen auch, das wird an den heißeren Tagen sehr wichtig, nicht mehr Badegäste ins Bad kommen, als zugelassen sind. In Singen wären dies aufgrund der Größe des Bades zum Beispiel 800 Badegäste innerhalb eines der »Slots«, wie die Zeitabschnitte genannt werden, das Naturbad im Aachtal will zur Eröffnung zum Beispiel aber auf solche »Slots« verzichten und in den ersten zwei Wochen täglich 350 Badegäste einlassen um nach dieser »Probephase« auf 500 Badegäste am Tag zu erhöhen, wie Bürgermeister Ralf Baumert erklärte. »Wir hatten an den heißesten Tagen im letzten Jahr bis zu 2.600 Badegäste am Tag«, machte Bürgermeister Dr. Michael Klinger den Druck deutlich der im Hochsommer auf die Bäder zukommen könnte. Um trotzdem möglichst vielen Badegästen den Besuch möglich zu machen, wurden eben die Zeitabschnitte gewählt. In Singen werden das zwei sein, für den Vor- und Nachmittag, in Hilzingen und Stockach aber zum Beispiel drei, um auch spätere Badegäste noch einlassen zu können, wenn dies die Kapazitäten zulassen. Gemeinsam wird sein, dass die Bäder zwischen diesen Slots schließen müssen, um Desinfektionsmaßnahmen vornehmen zu können und damit für größtmögliche Sicherheit der Badegäste zu sorgen. Es wird wegen der Beschränkungen auch keine Saisonkarten geben.

Auch die Personen, die über kein Internet verfügen, soll gesorgt sein, wurde in der Medienkonferenz beteuert. In Singen solle man sich ans Sport- und Bäderamt wenden, in Rielasingen-Worblingen stehe das Kulturamt im Rathaus dafür bereit, in Engen das Bürgerbüro, in Hilzingen neben dem Rathaus der Seniorenrat mit seiner Computeria, in Stockach das Servicebüro der Stadtwerke, die auch das Schwimmbad betreiben, machten die BürgermeisterInnen deutlich. Auf die Frage, ob damit nicht alle benachteiligt würden, die nun aus welchen Gründen auch immer keinen Zugang zum Internet haben, sagte Bürgermeister Moser, dass man auch Autofahren erst mal lernen müssen um es fahren zu dürfen. Die Corona-Zeit mit ihren Einschränkungen habe gezeigt, dass auch Senioren hier neue Wege gefunden hätten.

In den Bädern selbst wird neben den Beschränkungen der Zahl der Badegäste vieles anders sein. An vielen Stellen wurden Absperrbänder angebracht um die Besucherströme zu kanalisieren. Ein- und Ausgänge sind getrennt worden und gleichermaßen überwacht. In den Becken sind die Zahl der Schwimmer ebenfalls begrenzt, zudem wurden Schwimmbahnen eingerichtet, die zwingend einzuhalten sind. Teile der Bäder, zum Beispiel Strömungskanäle können gar nicht benutzt werden, da dort die Abstandsregeln nicht eingehalten würden. Für die Rutschbahnen gelten ebenfalls besondere Regeln, um zu enges Anstehen auf den Treppen zu vermeiden. In den Schwimmbädern wird das Personal überwachen, dass es da keine Gedränge am und im Wasser gibt. »Wir stehen mit dieser Badesaison schon vor sehr großen Herausfoderungen«, so Hilzingens Bürgermeister Holger Mayer. »Wir müssen jetzt einfach vieles ausprobieren, damit wir für möglichst viele eine Badesaison in diesem Sommer bieten können«, so Singens Bürgermeisterin Ute Seifried.

Wie lange die Corona-Regeln gelten sollten, wollte bei diesem Medientermin niemand sagen. Man müsse zunächst damit rechnen, dass diese Regelungen die ganze Saison über Bestand hätten. »Und wenn, dann wird das wahrscheinlich genauso kurzfristig mitgeteilt, wie schon die Eröffnung angekündigt wurde durch das Land«, so Dr. Klinger.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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