Leitungswechsel bei der EFL - Beratungsstelle
Hans-Michael Jung geht in den Ruhestand

Dekan Matthias Zimmermann, ehemaliger Leiter ELF Beratungsstelle Bodensee Singen - Konstanz - Überlingen Hans - Michael Jung und Nachfolgerin Susanne Strobel - Seiler (von links). | Foto: Juleda Kadrija
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Singen. Mit einem feierlichen Festakt im Gemeindehaus der Liebfrauenkirche in Singen wurde Hans-Michael Jung am Donnerstag, 3. April, in die Altersteilzeit verabschiedet. Nach 16 Jahren als Leiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) in Singen, Konstanz und Überlingen sowie insgesamt 36 Jahren an der Beratungsstelle Bodensee endet damit eine Ära. Gleichzeitig wurde an diesem Abend seine Nachfolgerin vorgestellt: Susanne Strobel-Seiler, die bereits viele Jahre Teil des Teams ist und als stellvertretende Leiterin die Arbeit bestens kennt, übernimmt nun offiziell die Leitung.

Dankbare Worte eines Weggefährten

Dekan Matthias Zimmermann, der viele Jahre eng mit Hans-Michael Jung zusammenarbeitete, würdigte in seiner Ansprache dessen Wirken: „Ich bin sehr dankbar für die über 20 Jahre der Zusammenarbeit. Herr Jung hat mit innerem Frieden und großer Gelassenheit viel zu einem angenehmen Miteinander beigetragen – selbst in herausfordernden Zeiten.“
Zimmermann erinnerte an gemeinsam durchlebte schwierige Phasen, die man zusammen mit anderen Kolleginnen und Kollegen gemeistert habe: „Das hat mir gezeigt, dass ich Herrn Jung als Trägervertreter gemeinsam mit den Stiftungsräten voll vertrauen konnte. Er hat sich mit großer Sorgfalt um die Lebensberatungsstellen in Singen, Überlingen und Konstanz gekümmert.“

Beeindruckende Zahlen, die für sich sprechen

Ein Blick auf die Statistik des Jahres 2023 zeigt die Relevanz der Arbeit der EFL-Stelle: 5478 Stunden Beratung, 1053 betreute Personen, 3308 Gespräche, 138 Videochats, 237 Telefonate und 130 Gruppengespräche – das ist das Ergebnis eines engagierten Teams unter der Leitung von Hans-Michael Jung. „Ein gewaltiges Miteinander“, fasste Dekan Zimmermann die Zahlen zusammen. Sie belegen, wie wichtig die Beratungsarbeit für Menschen in existenziellen Krisen ist – ein Thema, das Jung stets mit Weite, Warmherzigkeit und Menschlichkeit begegnete.

Ein Grußwort von Bettina Zenner, Fachbereichsleiterin der Diözese in Freiburg, wurde von Susanne Strobel-Seiler verlesen. Darin hieß es, Hans-Michael Jung habe „immer mit Blick auf die Menschen und ihre Würde“ geführt – mit Loyalität, Verlässlichkeit und Klarheit. Besonders hervorgehoben wurde sein Beitrag zur Implementierung der ACT-Methode (Akzeptanz- und Commitment-Therapie), die heute ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit an der EFL-Stelle ist. Die ACT – Therapie fördet einen achtsamen, werteorientierten Umgang mit Herausforderungen des Lebens – ein Ansatz, der besonders in der Beratung von Paaren du Familien hilfreich sein kann.
Adjektive wie Aufmerksamkeit, Teamarbeit und Treue wurden im Zusammenhang mit seinem Wirken genannt – Eigenschaften, die Jung im Umgang mit seinem Team und den Klientinnen und Klienten auszeichneten.

Die neue Leitung

Mit Susanne Strobel-Seiler übernimmt eine erfahrene Kollegin die Leitung der Beratungsstelle. Bereits seit 15 Jahren ist sie als stellvertretende Leiterin tätig, hat die Stelle zeitweise kommissarisch geführt und genießt das volle Vertrauen des Teams. Der Übergang erfolgt nahtlos – mit einer Leitung, die sowohl fachlich als auch menschlich überzeugt.
Auch das Psychologenteam verabschiedete sich mit einer persönlichen, berührenden Ansprache – angelehnt an die sechs Kernprozesse der ACT, die durch Hans-Michael Jung fest in der Arbeit verankert wurden. „Deine Werte wie Gerechtigkeit, Respekt, Fürsorge und Empathie haben eine Atmosphäre geschaffen, in der wir immer gerne zur Arbeit kamen“, hieß es. Eine Mitarbeiterin formulierte es so: „Werte sind wie ein Leuchtturm auf der stürmischen See des Lebens – und du hast die EFL mit deiner Art geprägt.“

Ein ehrlicher Blick zurück – und nach vorn

In seiner Abschiedsrede sprach Hans-Michael Jung offen über seine Gefühle. Besonders stark sei die Dankbarkeit – gegenüber dem Team, den Kooperationspartnern, den Trägern und vor allem den Klientinnen und Klienten. „Ohne eure Begeisterung für die Beratungsarbeit wäre die Bodenseestelle nicht das geworden, was sie heute ist“, sagte er.
Er betonte, wie sehr ihn der Mut der Klientinnen und Klienten beeindruckt habe, sich in schwierigen Zeiten Hilfe zu suchen. „Durch sie durfte ich tiefe Einblicke in viele Lebensgeschichten gewinnen und ein Stück ihres Weges begleiten.“ Auch wenn der Abschied nicht leichtfalle, überwiege die Vorfreude auf einen neuen Lebensabschnitt – mit mehr Zeit für Reisen, Bewegung und Familie. „Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Arbeit auch ohne mich in besten Händen liegt.“

Neben verschiedenen Abschiedsgeschenken, die den Festakt von Hans – Michael Jung zu einem besonderen Ereignis machten, wurde der Abend musikalisch von der Band „Um Himmels Willen“ begleitet, die mit ausgewählten Liedern und kleinen Anekdoten rund um Hans-Michael Jung dem Abend eine persönliche, lebendige Note verlieh – ein würdiger Ausklang eines besonderen Abschieds.

Autor:

Juleda Kadrija aus Singen

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