Jahreshauptversammlung im Vereinsheim
Starke Jugend und mahnende Worte beim ESV Südstern

Unter anderem auf den derzeit hohen Arbeitsaufwand im Verein machte der erste Vorsitzende Stefan Vetter (links neben Beisitzer Lars Heinzl und Präsident Labinot Nikqi) bei der Jahreshauptversammlung aufmerksam. | Foto: Philipp Findling
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  • Unter anderem auf den derzeit hohen Arbeitsaufwand im Verein machte der erste Vorsitzende Stefan Vetter (links neben Beisitzer Lars Heinzl und Präsident Labinot Nikqi) bei der Jahreshauptversammlung aufmerksam.
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Singen. Auf ein ereignisreiches Jahr konnte der ESV Südstern in seiner Jahreshauptversammlung am 29. November im ESV-Vereinsheim zurückblicken. Dabei gab es neben viel Positivem auch etwas Negatives zu berichten.

Direkt zu Beginn dankte, wie es sonst auf dem Sportplatz der Fall ist, der erste Vorsitzende Stefan Vetter den mittlerweile 36 Sponsoren, die den Verein unterstützen. "Ohne sie stünden wir nicht da, wo wir heute sind." Der größte Dank ging dabei an den Präsidenten Labinot Nikqi, ohne den man laut Vetter heute wahrscheinlich drei Klassen tiefer angesiedelt wäre.

Steigende Mitgliederzahl

Weiter Positives gab es im Bericht des Vorsitzenden bei den Mitgliederzahlen zu berichten. So kann der Verein, der neben einer Fußballabteilung auch fünf Basketballmannschaften aufweisen kann, derzeit 380 Mitglieder und damit einen Zuwachs von 57 Mitgliedern im Vergleich zu 2023 verzeichnen. Vor allem im Jugendbereich sei man laut Stefan Vetter so gut aufgestellt, dass man aufgrund von Übungsleiter-Mangel einen Aufnahmestopp durchführen musste. 

Das große Highlight des Vereinsjahres stellte zweifellos der erste Aufstieg der ersten Mannschaft in die Verbandsliga Südbaden seit der Saison 1990/91 dar, wofür man sich in der Relegation gegen Mörsch und Laufenburg durchsetzte. Hierzu dankte Vetter vor allem dem Ex-Trainer Vice Barjasic, mit dem man insgesamt vier Aufstiege sowie den Gewinn des Bezirkspokals 2023 feiern konnte. Im Jugendbereich konnten die F- und E-Junioren zudem bei ihren Turnieren 80 Prozent der Spieltage als Gruppensieger beschließen, wofür Stefan Vetter vor allem den Trainern dankte, die hier ganze Arbeit leisten.

Umbruch im Basketball und Fußball

In seinem Kassenbericht konnte Schatzmeister Elmar Buck Einnahmen von rund 133.570 Euro und somit etwa 22,5 Prozent mehr als 2022 feststellen, was unter anderem durch den Erfolg im Bezirkspokal zustande kam, wonach der Verein bei Ausgaben von rund 137.800 Euro mit Abschluss des Jahres 2023 bei etwa 27.327 Euro steht.

In den Abteilungsberichten konnte Beisitzer Lars Heinzl als Vertretung für den Abteilungsleiter den anwesenden Mitgliedern rund 120 Mitglieder kundgeben, die sich derzeit auf 83 Jugendliche und 37 Senioren verteilt. Zudem konnte man vier Schiedsrichter ausbilden und spielt mit der Herrenmannschaft derzeit in der Bezirksliga. Laut Heinzl wird Abteilungsleiter Stefan Bethke Ende Juni 2025 sein Amt an den Nagel hängen, ein Nachfolger wird derzeit gesucht.

Für die Abteilung Fußball verkündete Labinot Nikqi, dass dessen Bruder Liridon Nikqi als Abteilungsleiter aufhört, Sven Keller und Blerem Ismajli ihm als Doppelspitze nachfolgen. Wie Vetter lobte auch der Präsident die Arbeit der Jugendabteilung, sprach dieser mit ihren über 100 Spielern seinen "größten Respekt" aus. Bei der ersten Mannschaft ging Nikqi nochmals auf den Aufstieg 2024 ein, den er seit seinem Amtsantritt am 30. November 2019 als Meilenstein bezeichnete. "Der Klassenerhalt bleibt nach wie vor das Ziel", so Nikqi.

"Langsames Aussterben verhindern"

Nach der Vorstandsentlastung durch Hubert Denzel vom Stadtsportverband kam Jörg Zimmermann vom Sportamt Singen zu Wort. Auch er fand lobende Worte für die Jugendabteilung des ESV Südstern. "Jede Stunde, in der Kinder gemeinsam Sport machen und dadurch sozialisiert werden, ist das Beste, was ihnen passieren kann." 

Geht der Punkt Verschiedenes bei vielen Hauptversammlungen relativ kurz, nahm er bei der des ESV Südstern den größten Teil ein. Hierbei machte der Vorsitzende Stefan Vetter darauf aufmerksam, dass man aufgrund des derzeitig großen Aufwands sich breiter aufstellen und sich hierzu im Januar zusammensetzen möchte. "Wir brauchen hier schnell ein bisschen mehr Ordnung, ansonsten haben wir hier Chaos."

Der ehemalige zweite Vorsitzende Uran Bajramaj merkte hierzu an, dass es schon sehr viel helfen würde, wenn man mehr ehrenamtliche Helfer hätte. "Bei diesem sozialen Problem sehe ich nicht nur für uns, sondern auch bei sämtlichen Sportvereinen eine große Gefahr." Jörg Zimmermann bestätigte auf Nachfrage Bajramajs, dass er sportartenübergreifend von vielen Vereinen der Stadt dieselbe Rückmeldung erhalte. "Wir müssen ein langsames Aussterben verhindern", stellte Uran Bajramaj klar. "Der erste Weg zur Integration fängt bei Kindern an", merkte Dennis Reichel von der Jugendabteilung nochmals dessen Bedeutung für jeden Sportverein an. 

Als weiteres großes Problem sprach Labinot Nikqi die generell mangelnde Unterstützung seitens der Stadt an, was bei ihm beim seit über 40 Jahren nicht mehr neu verlegten Rasens im Hardtstadion sowie des dort fehlenden Flutlichts, Tribüne und Bewässerungsanlage anfange. "Es kann nicht sein, dass bei anderen Vereinen der Rasen alle drei Jahre neu verlegt wird und bei uns einfach nichts passiert."

Selbst von anderen Mannschaften erhalte man stetige Rückmeldungen über den "miserablen" Zustand und das hohe Verletzungsrisiko des Spielgrunds. "Wenn bis Juni nichts passiert, werden wir einen Antrag stellen, im Hohentwielstadion spielen zu dürfen und vielleicht auch so weit gehen, die Jugendarbeit irgendwann wieder selbst in die Hand zu nehmen", verdeutlichte Nikqi gegenüber Jörg Zimmermann.

Unter anderem auf den derzeit hohen Arbeitsaufwand im Verein machte der erste Vorsitzende Stefan Vetter (links neben Beisitzer Lars Heinzl und Präsident Labinot Nikqi) bei der Jahreshauptversammlung aufmerksam. | Foto: Philipp Findling
Das aktuelle Vorstandsteam des ESV Südstern (von links): Stefan Vetter, Andreas Sporrer, Erna Vetter, Lars Heinzl, Elmar Buck, Karl-Heinz Neumann und Labinot Nikqi. | Foto: Philipp Findling
Autor:

Philipp Findling aus Singen

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