Bau in Holzbinderbauweise im Ausschuss zugestimmt
Singen erhält einen weiteren nachhaltigen Kindergarten
Singen. Das Kita-Plätze Mangelware sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Im Ausschuss für Familie, Soziales und Ordnung der Stadt Singen wurde nun der Grundsatzbeschluss über den Bau eines weiteren Kindergartengebäudes für neue, zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt diskutiert. Laut der Beschlussvorlage soll dies an der Bruderhofstraße/Verlängerung Fichtestraße entstehen. Da jedoch das Investitionsprogramm 2020/21 des Bundes zur Kinderbetreuungsfinanzierung seit längerer Zeit überzeichnet ist und Anträge hierzu seit längerem nicht mehr entgegengenommen werden, konnte dieses Projekt seitens der Stadt noch nicht realisiert werden.
„Es werden nach wie vor weitere Kita-Plätze benötigt. Zwar konnten Zusatzkräfte gewonnen werden, diese jedoch nicht dem Personalschlüssel zugeordnet werden“, merkte die Bürgermeisterin hierzu an. Auch bei diesem Thema sehe sie die Landesregierung klar in der Pflicht. Der Frage, warum nun ein Neu- statt Umbau bevorzugt werde, entgegnete Seifried wie folgt: „Die Kosten für einen Umbau von bisher gewerblich genutzten Räumen in eine Kita sind nach einer Kostenberechnung von 1,8 Millionen auf 2,8 Millionen Euro angestiegen.“ Zudem würden für die Stadt noch zusätzliche Kosten für die Herstellung der Außenanlage auf dem Tuttlinger Platz entstehen wozu zusätzlich der Bebauungsplan geändert werden müsse und die Kosten somit für die Stadt Singen nicht mehr wesentlich günstiger seien als bei einem Neubau.
Neubau ähnlich dem Waldorf-Kindergarten geplant, Standort noch unbekannt
Geplant ist nun ein Neubau gleich dem des vor kurzem fertiggestellten Waldorf-Kindergartens, bei dem eine Holzbinderbauweise angewandt wurde und von den beteiligten Fachabteilungen der Stadtverwaltung als eine architektonische und energetisch sowie bedarfsorientierte gelungene Lösung angesehen wird. Des Weiteren werde aufgrund der Erfahrungen mit Kindergartenneu- und anbauten seit dem Jahr 2013 dem Neubau einer Kita mit Außenanlage auf einem bereits vorhandenen städtischen Grundstück als beste Lösung betrachtet.
In der Diskussion kam man auch auf private Grundstücke als alternative Standorte zu sprechen. Hierbei seien solche Grundstücke laut Oberbürgermeister Bernd Häusler denkbar als Option durchaus denkbar: „Sollte man für den Neubau ein anderes Grundstück finden, werden wir auf die Leute zukommen“, ergänzte er auf Nachfrage eines Ausschussmitglieds. Man habe hinsichtlich des Standortes bereits das städtische Grundstück an der Radolfzeller Straße geprüft und mit den Fachabteilungen Kindertagesbetreuung, Sozial- und Bildungsplanung und Stadtplanung unter Berücksichtigung der noch geplanten Mietwohnungsneubauten und der bisherigen Verteilung von Kindertagesstätten in der Kernstadt weitere Vorschläge erarbeiten und dem Ausschuss zur Beratung und Beschlussfassung vorlegen.
Da der Neubau aufgrund der gewünschten Bauweise in Einzelgewerken ausgeschrieben werden und sowohl Planungshonorare wie auch Baunebenkosten anfallen, geht die Abteilung Gebäudemanagement der Beschlussvorlage zufolge von einem angemeldeten Haushaltsansatz in Höhe von 2,1 Millionen Euro aus, wovon 500.00 Euro bereits im Jahr 2023 durch den Haushaltsplan zur Verfügung gestellt werden sollen. Bereits erwartete Preissteigerungen seien der Abteilung zufolge bereits berücksichtigt worden. Für eine Außenanlage am Standort Radolfzeller Straße hat die Abteilung Grün und Gewässer eine Kostenberechnung erstellt und dabei Bruttokosten in Höhe von etwa 221.500 Euro errechnet. Für die Inneneinrichtung sind insgesamt 181.000 Euro eingeplant. Wann genau der Neubau steht, konnte Torsten Kalb, Fachbereichsleiter für Jugend, Soziales und Ordnung auf Anfrage des WOCHENBLATTs nicht genau sagen: "Unser Plan ist aktuell, mit dem der Planung 2023 und dem Bau selbst 2024 zu beginnen. Dies sei jedoch abhängig vom verfügbaren Personal in den Kitas und den zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Haushaltsmitteln." Dem Bau des Kindergarten nach Holzbinderbauweise wurde vom Ausschuss einstimmig zugestimmt.
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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