Der nächste Brandbrief geht nach Stuttgart, diesmal vom Singener City Ring und der IG Singen Süd
"Sie lassen uns im Stich"

Click & Meet | Foto: "Click & Meet" ist angesichts der derzeitigen Inzidenzzahlen im Landkreis möglich – mehr nicht. swb-Bild: of/Archiv
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Singen. Das Wahlwochenende war in Singen mit viel Stirnrunzeln verbunden. Angesichts wieder steigender Inzidenzzahlen im Landkreis Konstanz – besonders in Singen – und der damit verbunden Befürchtungen aufgrund des aktuell gültigen Stufenplans für Öffnungen und Schließungen, wurde ein Brandbrief an den Ministerpräsidenten geschrieben. Und das im Namen von 300 Handelsbetrieben in der Stadt, die für 3.000 Mitarbeitende stehen, wie der Vorsitzende der iG Singen Süd, Dirk Oehle, und Alexander Kupprion als derzeitiger Sprecher für den City Ring gegenüber Winfried Kretschmann betonen. Schon Ende Februar gab es einen Brandbrief von Singens OB Bernd Häusler und dem Vorsitzenden der iG Singen Süd, Dr. Gerd Springe.

"Die Unternehmen in unseren beiden Handelsvereinen zeigen seit Beginn der Corona-Krise, dass sie in der Lage sind, Verantwortung für den Schutz und die Gesundheit der Menschen zu übernehmen. Die Haltung, die unser Tun und unsere Kommunikation geprägt hat, war und ist: ,Zusammenhalt und Verantwortung statt Spaltung’. Aber es ist nicht in erster Linie die Pandemie, die uns zu schaffen macht, sondern der politische Umgang mit uns Betroffenen und ein mittlerweile leider beschämendes und unsere Zukunft gefährdendes Krisenmanagement unserer Landesregierung", so der Brief aus Singen nach Stuttgart. Die von der Politik aufgestellten Regeln würden immer realitätsferner, wird in dem Brief beklagt.

"Sie schließen unbefristet und im Gießkannenprinzip unsere Türen, beschließen Regeln, die für uns als Unternehmen immer noch mehr Kosten und noch mehr Zeit bedeuten, nehmen uns letztlich unsere Existenzgrundlage und unsere wirtschaftliche Solidität, ebenso große Anteile unserer Liquidität, unserer Rücklagen, unserer Vermögen und damit auch unserer Altersversorgung. Gleichzeitig sorgen Sie dafür, dass beliebig ausgewählte Mitbewerber, oft sogar noch genau die, die sich am Gemeinwohl hierzulande nicht ansatzweise beteiligen, ‚unsere Umsätze’, ‚unsere Kundschaft’ und damit ‚unsere Zukunft’ übernehmen", geht es noch weiter, denn die Landesregierung zerstöre mit ihrem Missmanagement lebendige Innenstädte. Es brauche jetzt eine klar strukturierte Teststrategie mit vielen Schnelltests, die schnellere und zuverlässige Versorgung mit Impfstoffen, mehr Digitalisierung der Gesundheitsämter und Luftfilter für die Schulen, und alles nicht irgendwann, sondern am besten morgen.

Man habe ein Jahr lang den Kurs der Bundes-, wie Landesregierung in der Corona-Krise solidarisch mitgetragen: "Aber Sie lassen uns um Stich", klagen die Unternehmervertreter aus Singen und fordern vor allem eines: eine Perspektive.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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