Güterverkehr benötigt leistungsfähige Schienen
Seitzl, Storz und Costanzo besuchen HUPAC-Verladeterminal in Singen

- v.l.n.r. auf dem Verladekran: Michail Stahlhut (Geschäftsführer), Vivien Costanzo MdEP, Dr. Lina Seitzl MdB, Hans-Peter Storz MdL, Rolf Dehner (Terminalleiter)
- Foto: Tanja Rebmann / Büro Seitzl
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Singen. Täglich sind europaweit 130 Züge im Netzwerk der HUPAC AG für den kombinierten Verkehr unterwegs – viele davon fahren auch das Verladeterminal in Singen an. Den Umschlagplatz für Container, die kombiniert zwischen Schiene und Straße transportiert werden, besuchten die Europaabgeordnete für Südbaden, Vivien Costanzo, die Konstanzer Bundestagsabgeordnete Dr. Lina Seitzl und der Singener Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz.
„Unser Verladeterminal spielt eine zentrale Rolle im europäischen Logistiknetz und ist speziell auf den Bahntransport von Containern, Wechselbrücken und Sattelaufliegern ausgelegt“, führt HUPAC-Geschäftsführer Michail Stahlhut aus.
Nach einem Blick hinter die Kulissen des Verladeterminals resümieren die drei Abgeordneten: „Das HUPAC-Terminal in Singen ist eine leistungsfähige Einrichtung für die Vernetzung von Straße und Schiene. Durch die Verbindung tägliche zwischen den wichtigsten Wirtschaftsräumen nördlich und südlich der Alpen ist sie gut mit den internationalen Verkehrsachsen verbunden und nimmt eine Schlüsselfunktion in der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ein. Davon profitiert auch Südbaden.“
Der Bahnknoten Singen wird durch die Elektrifizierung der Hochrheinbahn gestärkt. Nachdem das Eisenbahnbundesamt die Planfeststellungsbeschlüsse erlassen hat, kann der Ausbau der Bahnverbindung von Singen nach Westen endlich in Angriff genommen werden. Dies sei eine große Chance für den Schienengüterverkehr und damit auch für den HUPAC-Standort in Singen, ist der SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz überzeugt.
Auch Güterzüge werden durch den unzureichenden Ausbauzustand der Gäubahn, insbesondere durch die 75 Kilometer eingleisige Strecke zwischen Hattingen und Neckarhausen ausgebremst. Die Abgeordneten setzen sich dafür ein, dass so schnell wie möglich genehmigungsfähige Baupläne erarbeitet werden, betont Dr. Lina Seitzl.
Damit die Schiene für den Güterverkehr weiterhin attraktiv bleibt, wünscht sich Geschäftsführer Michail Stahlhut die Verlängerung der Zuglängen auf den europäischen Standard von 740 Metern. Dafür müssen die Wartegleise auf diese Länge ausgebaut werden. Im Rahmen des Deutschland-Takts werde dafür ein 740-Meter Netz zur Förderung des Schienengüterverkehrs konzipiert, sagt dazu Hans-Peter Storz. So sehe die Ausbauplanung der Gäubahn zwei 740-Meter-Überholgleise bei Böblingen und bei Wurmlingen im Kreis Tuttlingen vor.
Für den Güterverkehr bedeuten Baustellen vor allem Umwege und Ausfälle. „Unsere Kunden brauchen Zuverlässigkeit und dafür braucht es bei der Bauplanung eine güterverkehrsfreundliche Ansetzung von Sperrungen mit ausreichender Kapazität auf den Umleitungsstrecken. Ansonsten verlagert sich der Güterverkehr wieder vermehrt auf die Straße“, so Michail Stahlhut.
Wichtig sei auch, dass die Tunnel der Gäubahn so ausgebaut werden, dass die hohen, mit Sattelaufliegern beladenen Züge ohne Einschränkungen verkehren können. „Die Gäubahn ist DIE Umleitungsstrecke im Fall von Unterbrechungen auf der Rheintalbahn“, erklärt Stahlhut. „Das Tunnelprofil P400 ist eine Voraussetzung für die weitere Entwicklung des kombinierten Verkehrs auf der europäischen Nord-Süd-Achse.
Eine Vielzahl der Maßnahmen befinde sich seit längerem in der Planung, so zum Beispiel die Erhöhung der Zuglänge, berichtet Vivien Costanzo. Die Umsetzung gestalte sich allerdings aufgrund der hohen Anzahl an Partikularinteressen und den nötigen Abstimmungen zwischen den europäischen Ländern häufig als herausfordernd, als junge Abgeordnete versuche ich gemeinsam mit der S&D-Fraktion im Verkehrsausschuss unbequeme Wahrheiten anzusprechen, das Thema Güterverkehr in den Fokus zu rücken und das Tempo bei der Verbesserung des Schienennetzes zu beschleunigen“, sichert Costanzo zu.
Quelle: Büro Seitzl



Autor:Presseinfo aus Singen |
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