Herzlich unverpackt und Kita St. Lucia erhalten Agendapreis

Plastikfreie Aktionen ausgezeichnet

Singen. Zum Finale des Agendapreises am Donnerstagabend im Bürgersaal sangen Rainer Zedler – auch Moderator – und Martin Burmeister an der Gitarre sowie Wolfgang Heintschel am Klavier John Lennons »Imagine«. Lässt es sich vorstellen, dass Menschen rechtzeitig etwas gegen den Klimawandel und die Vermüllung des Planeten unternehmen.

Schließlich hat, wie OB Bernd Häusler in seiner Begrüßung erwähnte, der Plastikmüll seit 1950 von 1,5 Tonnen auf 400 Millionen Tonnen pro Jahr zugenommen und es gibt Schätzungen, dass auf dem Land eine bis zu 20mal höhere Belastung von Plastik vorherrscht, wie in den Meeren. Und nicht erst seit Fridays for Future ist bekannt, dass der Mensch etwas gegen die Klimaerwärmung tun muss – und das wirksam in den nächsten zehn Jahren.

Auch etwas im Kleinen gegen die Vermüllung zu tun, hierfür wurden drei Agendapreise in Singen vergeben, das sich bereits seit 1999 mit der Lokalen Agenda zur Aufgabe gemacht hat, nicht auf Kosten der nachfolgenden Generation zu leben.

Den Anerkennungspreis in Höhe von 200 Euro erhielt Samjna Sejecic für ihre Vorbildfunktion – sie hat etwa eine Stadtputzete organisiert.

Den Hauptpreis teilen sich die Kita St. Lucia und »herzlich unverpackt«. Wie eine der Gründungsmitglieder Ute Schürmann beim Agendapreis erklärte, werde der Unverpackt-Laden am Herz-Jesu-Platz am 2. Mai eröffnen. Das Preisgeld in Höhe von 2.400 Euro werde für eine Spülmaschine sowie eine Getreide- und Kaffemühle benutzt, verriet sie auf Nachfrage des Wochenblatts.

Total überrascht über die Höhe des Preisgeldes zeigte sich die Leiterin des Kita St. Lucia, Christine Schwaiger. Gemeinsam mit den Kindern und hierüber auch mit deren Eltern wurde in mehreren Projektwochen das Thema Müllvermeidung in den Kindergartenalltag integriert. Ein Besuch des Wertstoffhofes, das Schöpfen von Perlen aus Altpapier oder eine Putzete in der Nordstadt waren Bestandteile des Konzepts.

- Stefan Mohr