Ehret und Häusler uneins über Jugendtreffs und Mitbestimmung

OB-Kandidaten-Check von 120 Jugendlichen

Singen (stm). Ehret oder Häusler? »Meine Wahlentscheidung steht«, erklärte ein 17-jähriger Hegaugymnasiast nach dem »Kandidatencheck« im Rathaus. Ob alle 120 anwesenden Jugendliche ihr Wahlvotum nach Konfrontation der beiden Kontrahenten getroffen haben, bleibt offen. Fakt ist in der Fragestunde im großen Ratssaal und anschließender kleiner Runde antworteten sowohl Amtsinhaber Oliver Ehret, als auch Bürgermeister Bernd Häusler offen auf die gestellten Fragen. Der ebenfalls zur OB-Wahl am 30.6. zugelassene dritte Kandidat Thomas Köstler nutzte diese Gelegenheit zur Präsentation nicht.

Besondere Brisanz bekam die vom Stadtjugendring und der Stadt Singen, Abteilung Kinder- und Jugendarbeit, organisierte Veranstaltung zusätzlich durch die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahren bei Kommunalwahlen, die in Baden-Württemberg erstmals in Singen umgesetzt wird. Im Gegensatz zur Meinung ihrer Partei CDU bekundeten sowohl Ehret als auch Häusler ihre Zustimmung hierzu. Denn die Themen beträfen Jugendliche und diese seien auch politisch reif genug für eine Wahlentscheidung. Einheitlich befürworteten beide Kandidaten die Mitbestimmung der Jugendlichen. Ehret will den eingeschlagenen Weg mit Jugendforum, Jugendrathaus, SMV ausbauen, während Häusler eine projektorientierte und Quartiers bezogene Mitarbeit vorschlug und ein Schülerparlament nach Konstanzer Vorbild anregte. Beim Thema Jugendtreff erteilte Ehret, dem von Häusler geforderten vierten Standort Ort eine klare Absage, hierzu fehlten in Singen die Finanzen. Stattdessen schlägt Ehret vor, die Räume in der Schillerschule andersweitig zu nutzen und das ESV-Heim in der Südstadt zu einem Jugendtreff umzufunktionieren. Häusler sieht im ESV-Heim den idealen Ort, um auf der anderen Seite der Bahnlinie in der Südstadt ein weiteres Angebot für Jugendliche anzubieten, dass mit Niederschwelligkeit und einem offenen Sportangebote für Jugendliche punkten könne.

- Stefan Mohr