"Mosers Schweigen" am Originalort des Geschehens
Noch eine Woche bis zum Färbe-Gastspiel auf dem Hohentwiel

Die Proben für das Färbe-Gastspiel mit "Mosers Schweigen" auf dem Hohentwiel sind bereits in vollem Gange. | Foto: Cornelia Hentschel/Theater „Die Färbe“
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  • Die Proben für das Färbe-Gastspiel mit "Mosers Schweigen" auf dem Hohentwiel sind bereits in vollem Gange.
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Singen. Am nächsten Mittwoch, 24. Juli ist es soweit: Die Färbe-Aufführung „Mosers Schweigen“ der aus Singen stammenden Autoren Johannes Stürner und Gerd Zahner kommt auf den Hohentwiel. Wo sie hingehört: an den Originalort ihres Geschehens.

In der Woche des Hohentwielfestivals und im Rahmen des 125-Jahr-Jubiläums der Stadt Singen „Geschichte. Identität. Vielfalt.“ ist die Inszenierung des prominenten Singener Regisseurs Klaus Hemmerle auf der Bühne der Unteren Festung zu sehen. Die Bühne besorgte der Singener Künstler Harald F. Müller. Die Uraufführung fand 2023 in seiner Atelierhalle „stratozero“ statt. Die FAZ berichtete am 3.4.23: „Demokratien kommen ohne Figuren wie Moser niemals aus: Erst wenn es genug Menschen gibt, die Recht formulieren und es verteidigen können, entsteht ein demokratischer Raum, in dem Freiheit und Wahrheit gelten.“
Gezeigt wird eine eindrucksvolle Geschichte, die wahr ist und unter die Haut geht: zugetragen hat sie sich einst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf dem Hohentwiel und erhält heute traurige Aktualität, in Zeiten, in denen Freiheitsgedanken und Demokratien in aller Welt auf dem Prüfstand stehen:

Johann Jacob Moser (1701-1785) gilt als Begründer unseres deutschen Staatsrechts. Er wurde in Stuttgart geboren und saß zu Unrecht und ohne fairen Prozess fünf Jahre als politischer Gefangener des Württembergischen Herzogs Carl Eugen in Isolationshaft auf dem Hohentwiel, wo er zahlreiche seiner über 500 Bücher verfasste. Menschliche Kontakte und Schreibmaterial wurden ihm verwehrt, seine Schriften ritzte er mit der Dochtschere ins Gemäuer seines Kerkers. In der Färbe-Inszenierung erleben die Besucher den Protagonisten (Ralf Beckord) als schreibbesessenen Rechtswissenschaftler, Schriftsteller und Protestanten aus pietistischem Elternhaus. Der frühe Ideengeber unserer Bürger- und Freiheitsrechte war zum Schweigen verdammt. Sein Gegenspieler ist der Kommandant der Hohentwiel-Festung (Elmar F. Kühling). Er versorgt den einzigen Gefangenen lediglich mit Nahrung. Eine nähere Kontaktaufnahme ist ihm verboten. Und dann gibt es noch seinen Hund (Fionn Stacey), der menschlicher erscheint als seine beiden Herren in dem gespenstischen Gefüge …

Aufführungsbeginn ist um 18:30 Uhr, Einlass ist ab 16:30 Uhr. Das Stück dauert etwa 70 Minuten ohne Pause. Die Untere Festung ist bewirtet. Ab 16 Uhr gibt es einen kostenlosen Busshuttle ab Hohentwielstraße bis zur Domäne/Info-Zentrum und zurück. Dann muß der Weg bis zur Unteren Festung zu Fuß zurückgelegt werden. Ungefähr 1 Stunde Wegzeit sollte einkalkuliert werden.
Karten gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Info „Marktpassage“ (Mo-Fr 9-16 Uhr, Sa 10-13 Uhr, Tel. 07731/85262, tourist-info@singen.de) sowie im Theater „Die Färbe“ (Mo-Fr 10-14 Uhr, Tel. 07731/64646, www.diefaerbe.de).

Quelle: Theater "Die Färbe"

Autor:

Presseinfo aus Singen

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