MdB Seitzl im Kurz-Praktikum

Handwerk mit den Händen fühlen

Singen. Die sitzungsfreie Woche im Bundestag hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Lina Seitzl für ein Kurzpraktikum im Handwerk genutzt. Und dazu wechselte sie in die Berufskleidung des Singener Sanitär-Heizung-Klima Fachbetriebs von Ingo Arnold. Bei einem früheren Termin mit den Handwerkern der Branche, bei dem es um die Vorgaben für das gerade in der Mache befindlichen "Gebäudenergiegesetz" ging, welches das Handwerk doch vor erhebliche Herausforderungen stellt und bei dem die Handwerker ihre Positionen aus praktischer Sicht mal in Richtung der für die Region verantwortliche Politik loswerden wollten, war die Idee für das Praktikum geboren worden.

Während eines sehr intensiven Tages wurden gleich mehrere Einsatzorte bewältigt. "Wir waren dabei auch auf einer Baustelle, wo gerade die aktuelle Aufgabenstellung mit der Umstellung von Heizöl auf Wärmepumpe von uns vorgenommen wird, um einfach mal deutlich zu machen, was da alles mit dazu gehört", sagte Ingo Arnold. Aber auch die Reinigung eines Erdgas-Brennwerktkessels, die in Kombination mit einer Brennstoffzelle für die Grundlast die Gebäude der Thüga-Energienetze in Singen Süd erwärmt, gehörte zum Einsatzprogramm für die politische Praktikantin. 

Während des Handwerks mit der ganzen Bürsterei und dem Austausch der Fühler und Zündern und dann dem "Neustart" der Anlage war dabei durchaus auch Zeit, über Handwerk zu reden, welches Dr. Seitzl keineswegs fremd ist, so stamme sie ja aus einer Handwerkerfamilie und sei die einzige, die da mit ihrer politischen Karriere und dem Studium zuvor aus der Art geschlagen war. Die Problematik des Handwerks kam schnell zur Sprache, denn das sucht händeringend nach qualifiziertem und interessierten Nachwuchs, der hier auch den Weg in die Zukunft, die das Handwerk als zentralen Umsetzer vieler der Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität sieht, mitgehen will. Der Tag war durchaus spannend und zeigte auf, dass im Handwerk auch alles an Kopfarbeit gefragt ist.