Nächster Brief an den Verkehrsminister
Gäubahn OB's: „Keine Kappung ohne Alternative“
Singen/ Böblingen. Die Oberbürgermeister entlang der Gäubahnstrecke zwischen Singen und Stuttgart können und wollen nicht locker lassen, weil das Thema für sie existenziell ist. Angesicht vieler Nachrichten in den letzten Wochen, die Unheil verkünden, haben sie gemeinsam einen erneuten Brief an den Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann geschrieben, um hier endlich mehr Klarheit zu bekommen. Und ihre Botschaft bleibt: "Keine Kappung ohne Alternative". Denn abhängen lassen wollen sich die Städte auf keinen Fall.
Das Projekt Stuttgart 21 habe im vierten Jahrzehnt seiner Existenz, 14 Jahre nach offiziellem Baubeginn und 27 Monate vor geplanter und immer wieder verschobener Inbetriebnahme immer noch eine beträchtliche, deutlich zu große Anzahl von Problemen und ungeklärten Teilbereichen – auch und vor allem die der Gäubahn anliegenen Kommunen betreffend, führte der Böblinger OB Dr. Stefan Belz in dem Schreiben aus, dass auch der Singener OB Bernd Häusler mit unterchrieben hat. "Sie betreffen die Mobilität unserer Bürgerinnen und Bürger."
Denn noch immer sei unklar, ob je die gemachten Versprechungen und Verbesserungen überhaupt umgesetzt werden könnten. Die Fakten, Meldungen und aktuellen Statements gäben bei nüchterner Betrachtung allen Anlass zu Skepsis und zur Sorge, ob und welche weiteren Verschlechterungen der Eisenbahnverkehr in Baden-Württemberg durch diese ungeklärten Probleme rund um Stuttgart 21 in den nächsten Jahren erfahre.
"Für uns als Oberbürgermeister ist es nicht hinnehmbar, wenn die versprochenen Kapazitätssteigerungen (Stufe 3) nicht realisiert werden, und wenn die endgültige Gesamt-Inbetriebnahme mit der kompletten Anbindung des Flughafens und vor allem
der Anbindung der Gäubahn über den Pfaffensteigtunnel sich weit in die 2030er-Jahre hineinzieht und zum heutigen Zeitpunkt immer noch vollkommen unklar ist, ob und wann die Finanzierung und Realisierung des Pfaffensteigtunnels überhaupt verbindlich geklärt werden", monieren die OB's ganz klar.
Wichtig für die Anlieger ist. dass es nach den aktuellen Entwicklunge verschiedene Faktoren gebe, die einzeln jeweils bewirken können, dass weiterhin die Gleise der Gäubahn in Stuttgart zwischen Hauptbahnhof und Panoramabahn auf die nächsten Jahre liegen bleiben könnten, was auch die Anbindung der Strecke weiter an den Hauptbahnhof bedeuten könnte. "Wir haben stets mit der einfachen und klar verständlichen Botschaft „Keine Kappung ohne Alternative“ unsere Forderung formuliert", wiederholen die OB hier nicht zum ersten Mal.
"Solange Gleise der Gäubahn liegen, müssen sie betriebsbereit gehalten werden und darauf Regionalverkehr durch das Land bestellt werden! Die Direktverbindung bis zum Hauptbahnhof muss sichergestellt bleiben", ist die weitere Forderung der Anlieger. Und: "Brachliegende Gleise der Gäubahn in Stuttgart kämen unserer Auffassung nach einem Schildbürgerstreich gleich. Das können und wollen wir uns nicht vorstellen."
Die noch anhängige Klage der "Deutschen Umwelthilfe" zur Kappung der Gäubahn ist auch auch die die OB's an der Strecke einer der Faktoren, der hier für einen Kurswechsel sorgen könnte, um die Anbindung der Strecke an den Hauptbahnhof doch für die Zukunft zu sichern.
Quelle: Büro OB Dr. Stefan Belz, Böblingen
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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