Klimaschutz fängt bei jedem einzelnen an
Fridays for Future ruft zum Wählen gehen auf
Singen. Nach der Resolution im Gemeinderat am Dienstag und dem bevorstehenden Wahlsonntag konnte Fridays for Future bei ihrem Demonstrationszug am Freitagmittag (außerhalb der Schulzeit) durch die Singener Innenstadt eine deutlich größere Anhängerschar wie bei den beiden vorigen Malen mobilisieren. Alle Redner an der Peter Voncken Bühne auf dem Platz der Kulturen – auch bekannt als Heinrich-Weber-Platz – riefen wie ihr Sprecher Matteo Möller dazu auf, am Sonntag zur Wahl zu gehen. Zudem machte er die Demonstranten darauf aufmerksam, dass Plastik wertvoller als Gold sei, ja sogar mehr als »unser Kontinent«. Denn leider betrage die Recyclingquote weltweit von Plastik derzeit nur neun Prozent, kritisierte Möller.
Hart mit den Politikern ging Daniel Stoll in seiner Rede ins Gericht. »Letzten Dienstag besuchten manche von uns das Gemeinderatstreffen, wo über die Klimaresolution, aber noch wichtiger über das Thema Klimanotstand rege diskutiert wurde. Es war beeindruckend zu sehen, wie die sonst so lakonischen Politiker aus allen Seiten auf die Idee einfeuerten. Die Gründe für diesen Wandel in der Natur des gemeinen Politikers wurden schnell genannt, Singen tue schon genug, der Notstand sei nichts als Pathos, er würde Hysterie hervorrufen.« (Zur Erklärung: Die Resolution wurde einstimmig beschlossen – der Notstand darin aber ausgeklammert).
Am Rande der Demonstration erfuhr das WOCHENBLATT, dass Fridays for Future mit dem Singener Gemeinderat sprechen will. Aber erst nach der Wahl.
Dass jeder Menschen mit seinem Tun zum Klimaschutz beitragen kann, darauf verwies Rednerin Agnes. Denn mit jeder Kaufentscheidung steuere jeder einzelne Angebot und Nachfrage. Erste Schritte könnte die Wiederverwendung von Taschen, weniger Plastikverpackung und weniger Lebensmittelverschwendung sein.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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