Fiedlers Tag vom 11. Juli 2022
Die Entscheidung zur künftigen Struktur des Gesundheitsverbunds im Landkreis geht am heutigen Montag im Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags in eine nächste Runde. Sie sollte schon im Mai fallen, wurde damals aber dann nochmals vertagt, weil doch eine Menge Fragen auftauchten. Nun soll dann der Kreistag am 18. Juli entscheiden können, auf der Grundlage der heute gefassten Empfehlungen des Ausschusses. Der Landkreis ist klar für eine künftige "Zwei Haus Lösung", was bekannterweise das Aus für den Standort Radolfzell in einigen Jahren bedeuten würde, wenn eine neue Lösung fertig wäre. Doch wie das mit einem neuen "zentralen" Standort aussieht, das muss alles noch in die Wege geleitet werden. Längst nicht alle Kreisräte sehen die Lösung in der neuen Klinik auf der grünen Wiese. Gefordert wird unter anderem auch durchzurechnen, was der Unterschied wäre, den bisherigen Standort in Singen auf Vordermann zu bringen, eventuell auch mit einem Ersatzneubau dort. Denn verkehrstechnisch wie auf von der um die Klinik aufgebauten Infrastruktur wäre das schon ein Faktor. Dass der Landkreis mit einem solchen Neubau aus der Defizitfalle herauskommt, ist damit auch nicht gegeben. Das zeigt das Beispiel des benachbarten Schwarzwald-Baar-Kreises, wo das dortige neue Zentralklinikum inzwischen auch schon zweistellige Millionenbeträge an Abmangel benötigt. Und acht Jahre, bis dahin soll die neue Klinikstruktur stehen, sind auch eine lange Zeit, in der sich in Sachen Gesundheitspolitik noch eine Menge verändern kann. Denn eigentlich sind ganz andere Strukturen als die der Krankenhäuser für die Löcher in den Kassen der Kliniken verantwortlich.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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