Am Samstag eröffnet das neue »MAC2« zum ersten Mal
Eine Idee wird zum Fels unter dem Hohentwiel
Singen. Es ist angerichtet. Rund fünfeinhalb Jahre nach der Eröffnung des MAC1 in Singen, nach acht Sonderausstellungen dort und über 100.000 Besuchern ist es nun so weit. Am kommenden Wochenende eröffnet das MAC2 seine Pforten für die Besucher.
»Es wird ein neuer Leuchtturm für die Stadt werden, vielleicht sogar ein neues Wahrzeichen«, ist sich da Christoph Karle als Kurator der Ausstellungen in der Medienkonferenz am Dienstag sicher. Ein klares Wort richtete Hermann Maier, der mit seiner Frau Gabriela für diesen Neubau eine Stiftung gegründet hatte, an die Medienvertreter: »Crossover« ist das Stichwort für ihn, in das er auch Themen wie Energie einbeziehen will. Dafür hat der Energieversorger »Thüga« hier im Museum eine Repräsentanz eingerichtet, in der es um alte und neue Mobilität geht und die erste Brennstoffzellenheizung eines öffentlichen Gebäudes gar zum effektvoll illuminierten Ausstellungsstück wird, wie Thüga-Geschäftsführer Dr. Markus Spitz erläuterte.
»Uns hat die Leidenschaft getrieben«, machte Gabriela Unbehaun-Maier deutlich, denn der Erfolg des MAC1 habe einfach den Wunsch erzeugt, noch mehr Autos, aktuellere Kunst zu zeigen.
Ungleiche Geschwister
Der Architekt des MAC2 ist mit Daniel Binder der selbe wie für die »Vulkanlanschaft« des MAC1. In diesem Fall hat er den Fels des Singener Hausbergs interpretiert. Zwei Felsen, die aus dem Grün der hier in die Natur übergehenden Stadt unterhalb des gewaltigen Kegels des Singener Hausbergs herausragen soll. »Es sind zwei ungleiche Geschwister geworden«, zeigte er sich über die Fortentwicklungen seiner und der Ideen des Stifterpaars Maier zufrieden, die von der imposanten »Skylounge« im Obergeschoss gekrönt werden, die im Inneren das Thema »Kathedrale« aufnimmt mit einem alleine 18 Meter hohen »Lichtdom« in seiner Mitte.
»Eigentlich ist die Vertikalität dieses Gebäudes absolut ungeeignet, aber es bietet durch diese Kombination mit Licht völlig neue Möglichkeiten, das Thema Automobil völlig neu zu interpretieren«, sagt Markus Brenner, der hier 16 Lichtsituationen entworfen hat, deren Lichtdurchläufe zwischen zwei und zehn Minuten dauern. Die Fahrzeuge werden übrigens ganz ohne Tageslicht in »Dunkelräumen« ins rechte Licht gerückt.
Italienische Supersportwagen von Bizzarrini, die in vielen Marken auftauchen, werden in der Eröffnungsausstellung zu sehen sein. Auch die Schweizer Sportwagen-Legende Monteverdi ist stattlich vertreten.
Was die Kunst angeht, sind es topaktuelle Fotokünstler wie Fabian Oefner, Nick Veasey, Rainer W. Schlegelmilch, Werner Eisele, Dirk Patschkowski, »Die Bilderbuben« wie Hans Noll und Alastair Gibsons, die für ganz schön überraschende An- und Einsichten sorgen.
28 Meter hoch ist das Gebäude, bei dem auf 2.000 Quadratmetern rund 3.000 Quadratmeter Nutzfläche in fünf Geschossen untergebracht wurden, die in der rund dreijährigen Bauphase entstanden sind.
Acht Ausstellungsräume bietet das neue MAC2, in dem Ausstellungen immer wieder wechseln werden, kündigte Hermann Maier an. »Wir sind kein ›totes Museum‹, sondern leben vom Wechsel und immer neuen Blickwinkeln.« »Es gab nie einen besseren Zeitpunkt, ein Automobilmuseum zu eröffnen«, ist sich Lichtkünstler Markus Brenner sicher.
Der erste Rundgang durch die Räume sorgte schon mal für ein großes Staunen der Medienvertreter. Das wird sich sicher auch bei den Besuchern fortsetzen.
Dazu laden die beiden Eröffnungstage am Samstag, 22. Juni, und Sonntag, 23. Juni, jeweils von 11 bis 18 Uhr, mit denen sich das MAC2 der Öffentlichkeit vorstellt, zum halben Eintrittspreis ein.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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