Premiere am 11. April in der Basilika
"Ein Winter unterm Tisch" als modernes Märchen

- Am 11. April feiert unter der Regie von Marcus Calvin das Schauspiel "Ein Winter unterm Tisch" seine Färbe-Premiere in der Basilika.
- Foto: Guido Kasper
- hochgeladen von Philipp Findling
Singen. Das Theater „Die Färbe“ in Singen bringt am 11. April seine nächste Premiere in der Basilika heraus: „Ein Winter unterm Tisch“ von Roland Topor mutet wie ein modernes Märchen an und erzählt die Geschichte des Schusters Dragomir (Nikkel Schüler), der als Einwanderer unter dem Arbeitstisch der attraktiven Übersetzerin Florence (Magdalena Herzberg) – zusammen mit seinem Kameraden, dem Musiker Gritzka (Julius Barner) – Asyl erhält.
Eine absurde Situation, die umwerfend komisch ist, weil die drei ihr ungewöhnliches Zusammenleben als vollkommen selbstverständlich annehmen. Es entspinnt sich eine romantisch-zarte wie erotische Liebesbeziehung zwischen Florence und Dragomir, denn Dragomirs Unterkunft zu Füßen der schönen Zimmerwirtin lässt besondere Einblicke zu. Alles ist solange gut, bis Raymonde (Carla Striewe), eine Freundin von Florence, und Marc Thyl (Elmar F. Kühling), ihr Verleger und Verehrer, in dem Asylanten Dragomir ein Problem und eine Bedrohung sehen …
Liebesromantik findet hier unter Extrembedingungen statt, so waren denn Einwandererschicksale auch dem Autor Roland Topor nicht fremd: 1938 als Sohn polnisch-jüdischer Emigranten geboren, überlebte er die deutsche Besatzung versteckt auf dem Land. Er studierte später an der École des Beaux-Arts und arbeitete als Dichter, Maler, Regisseur, Schauspieler, Liedermacher, Trickfilmer und Bühnenbildner in Paris. Er schrieb sowohl Drehbücher als auch Prosa, darunter den von Roman Polanski verfilmten Roman „Der Mieter“. Mit seinen international erfolgreichen Theaterstücken machte er sich insbesondere in Deutschland einen Namen als Dramatiker. Roland Topor verstarb 1997 in Paris.
Regie führt in der Basilika Marcus Calvin, der letztes Jahr in der Färbe mit seiner Inszenierung von „Aufguss“ sehr erfolgreich als Regisseur debütierte. Der arrivierte Theater- und Film-Schauspieler hatte sich in Singen bereits als Protagonist der beiden Molière-Aufführungen im Färbegarten und mit seiner Darstellung des Sigmund Freud in „Der Trafikant“ in die Herzen unserer Zuschauer gespielt. Das Stück „Ein Winter unterm Tisch“ steht seit Jahren auf der Wunschliste der Färbe, und wie der Zufall es wollte, hat Marcus Calvin genau dieses für seine nächste Inszenierung vorgeschlagen. Er hatte 1994 die Uraufführung am Nationaltheater Mannheim gesehen, bei welcher damals – ein weiterer Zufall! – der spätere Färbe-Regisseur Andreas von Studnitz Regie geführt hatte. So schien es uns ein Muss, das Stück nun auf die Bühne zu bringen.
Die weiteren Vorstellungen bis Ende Mai finden jeweils am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag um 20 Uhr statt. Die Sonntags-Matinée gibt es am 27. April um 11 Uhr. Für Kartenreservierungen ist unser Theaterbüro von Montag bis Freitag in der Zeit von 10 bis 14 Uhr telefonisch erreichbar: +49 7731 64646. Gerne können Sie auch über unsere Homepage bestellen www.diefaerbe.de oder direkt an die Abendkasse in der Basilika kommen. Diese sowie der Ausschank öffnen jeweils um 18 Uhr.
Quelle: Theater "Die Färbe"
Autor:Presseinfo aus Singen |
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