Buchtaufe für "Hegau literarisch" gefeiert
Ein "weisser Fleck" bekommt nun neue Farbe

Bei der offiziellen Übergabe des neuen Werks "Hegau literarisch", das auch Teil des Singener Stadtjubiläums ist: Verlagsinhaber Armin Gmeiner, Sigmund Kopitzki und Waltraud Liebl-Kopitzki, Lektorin Anja Sandmann, die Singener Kulturamtsleiterin Catharina Schäufele und OB Bernd Häusler. | Foto: Fiedler
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  • Bei der offiziellen Übergabe des neuen Werks "Hegau literarisch", das auch Teil des Singener Stadtjubiläums ist: Verlagsinhaber Armin Gmeiner, Sigmund Kopitzki und Waltraud Liebl-Kopitzki, Lektorin Anja Sandmann, die Singener Kulturamtsleiterin Catharina Schäufele und OB Bernd Häusler.
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Singen. Mit einem angesichts der aktuellen Veranstaltungsfülle sehr starken Besucherandrang konnte am 28. April in der Singener Färbe die neue Anthologie "Hegau literarisch" offiziell getauft werden, die von den Literaturkennern Waltraud Liebl-Kopitzki und Siegmund Kopitzki in zweijähriger Arbeit mit viel Liebe zum Detail zusammengetragen wurde.

Dabei erlaubt das Werk einen sehr umfassenden Blick auf literarisches Schaffen aus fünf Jahrhunderten hier aus dem Hegau erlaubt und tatsächlich eine ganze Menge an "Juwelen" hier ans Tageslicht heben kann, die eigentlich zu Unrecht ein Schattendasein fristen.
Erschienen ist das Buch auch ganz regionenbewusst im Gmeiner Verlag aus Meßkirch, für den Verlagsleiter Armin Gemeiner persönlich zur Buchtaufe gekommen war, um auch die Wertigkeit dieses besonderen Buchs herauszuheben, das auch sehr lesbar gestaltet wurde und als besondere Note noch mit künstlerischen Fotografien des Malers Raimund Gehring in Kunstdruck-Qualität ausgestattet ist.

Rund 120 Autoren mit 150 Beiträgen sind hier in "Hegau literarisch" zusammengefasst worden, wie Waltraud Liebl-Kopitzki bei der Vorstellung informierte. Natürlich sind hier alle großen Namen vertreten von Goethe mit seinem Kommentar zum Rheinfall über Scheffel und seinem Werk rund um den "Ekkehard", von Martin Walser über Otto Dix, von Eduard Presser bis zu Arnold Stadler, von Bruno Epple bis zur Mundart von Walter Fröhlich, von Hermann Kinder (der sogar mal in Singen wohnte in seiner Studienzeit) bis zu Annette von Droste-Hüllshoff und natürlich Hermann Hesse. Der Kontrast schwerer Zeiten darf auch nicht fehlen zwischen den verfolgten Jacob Picard und Ludwig Finckh, der sich doch auf die Seite der Verfolger damals geschlagen hatte. Und es ist viel neues darin zu finden, wie "Mosers Schweigen" von Gerhard Zahner/Johannes Stürner, was zum einzigartigen Theaterstück wurde. Und schön, dass die beiden viele literarisch besondere Kleinode hier sichern, wenn man nur an Werner Dürrson denkt. Die jüngste im Kreis der literarischen Lieferanten ist Amalie Mbianda Njik aus Riedheim, mit gerade mal 23 Jahren und ihren Beitrag "Schuhe".

Und klar: hier können die Leser wahrhaft auf Entdeckertour zu zuweilen recht ungewöhnlichen Blickwinkeln gehen. Eine Kostprobe gab es mit einer gelesenen Passage aus Felicitas Andresens "Fichte im Bett" über die vielen Vobeifahrten am Hohentwiel per Bahn, durch die Weidenallee an der Aach mit ihren Eltern. Die wollten da immer mal aussteigen, Felicitas Andresen hatte es getan und dabei höchst interessante Entdeckungen und Begegnungen auf dem Singener Hausberg gehabt, für den sie nicht mal das Eintrittsgeld in der Tasche hatte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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