KiFa-Projekt unterstützt Familien / Erste Bilanz vollzogen
Ein Netzwerk der Mütter fasst Fuß

Foto: Im Mittelpunkt der Treffen des Netzwerks KiFa steht ein Frosch, der Fäden spinnt. swb-Bild: Stadt Singen
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Singen (kl). Eltern wissen: Erziehung ist nicht immer leicht. Den Elternaufgaben in einer schnelllebigen Zeit nachzukommen, die gerade Müttern ein zunehmendes Maß an Flexibilität abverlangt, stellt nicht selten eine Herausforderung dar. Um Eltern darin zu unterstützen, hat Singen nun ein neues Programm auf den Weg gebracht: „Kinder- und Familienbildung“, kurz KiFa. Seit Januar leiten qualifizierte Mentorinnen in vier Singener Kindertageseinrichtungen wöchentlich Kurse für Mütter in ihrer Kita. Die Mentorinnen sind Mütter aus der Elternschaft. Unterstützt werden sie von jeweils einer Erzieherin und einer Familienberaterin. Die Elternkurse sollen Eltern dabei helfen, ihre Kinder ganzheitlich zu fördern. Dazu werden Themen wie Sprachentwicklung, Bewegung, gesunde Ernährung, Medienerziehung, der Umgang mit Ressourcen und eine gewaltfreie Erziehung gemeinsam erarbeitet.

„KiFa“ wurde ursprünglich als Pilotprojekt in Ludwigsburg entwickelt. Seit 2008 wird es von der Amanda und Erich Neumayer Stiftung gefördert und von immer mehr Kommunen übernommen. Die Stadt Singen nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein. Kein zweites Mal wird das Projekt bislang in der Region umgesetzt. Dementsprechend erfreut zeigte sich Oberbürgermeister Oliver Ehret. Das Spannende an KiFa sei, dass die Kurse von engagierten Müttern und nicht von geschulten Experten geleitet würden. „Von Mutter zu Mutter ist es leichter, über Erziehungssorgen und manchen Kummer zu sprechen“, so Ehret weiter. Das Programm ergänze so das Konzept, das die Stadt Singen bei der Familienberatung an Kindertagesstätten verfolgt. KiFa ist nachhaltig ausgelegt, d.h. langfristig und strukturell. Es handle sich nicht um ein kurzfristiges Projekt, vielmehr solle es ein fester Baustein in der Singener Familienpolitik werden. Das Angebot ist - als ein durch die Stadt finanziertes - für Familien kostenlos.

Das Konzept basiert auf vier Säulen: Qualifikation, Elternkurse, Vernetzung und Qualitätssicherung. „Auf diese Weise verbindet KiFa Elternbildung, Sprachförderung und die Koordination von Hilfen“, erläutert Angelika Pfeiffer, die das Projekt in Ludwigsburg mitinitiierte und seit mittlerweile zehn Jahren begleitet.

Durch das Projekt gelänge es, Frauen und Müttern besser miteinander zu vernetzen und Kontakte aufzubauen, weiß Edelgard Anderson, KiFa-Koordinatorin in Singen. Anfangs sei es nicht ganz einfach gewesen, Mütter zu finden, die sich für die Aufgabe zur Verfügung stellten. Schließlich seien viele auch beruflich stark eingebunden. Dennoch habe man sechs Mentorinnen gefunden, die nun im Käthe-Luther Familienzentrum, dem Markus-Kinderhaus, der Kita „An der Aach“ sowie der Kita „Im Iben“ Elternkurse anbieten.

Neben den Kursen umfasst das Projekt auch ein Angebot zu psychologischer Beratung. Sowohl das Diakonische Werk des evangelischen Kirchenbezirks Konstanz als auch die katholischen Gesamtkirchengemeinden Singen und das Landratsamt Konstanz beteiligen sich. Jeder Kita ist eine feste Mitarbeiterin zugeteilt, die einmal im Monat in der Kita Beratungen anbietet. Eine von ihnen ist Anja Dilthey von der psychologischen Beratungsstelle der Diakonie in Singen. Sie weiß um die Vorzüge einer Beratung vor Ort. So helfe diese dabei, Vertrauen zu schaffen und Schwellenängste abzubauen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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