Große Herausforderung an die Räumdienste
Der Hegau versinkt im Schnee
Singen/ Hegau. Der ganze Hegau ist am Donnerstag im Schnee versunken. Auch die Singener Innenstadt präsentiert sich ganz in Weiß. Die starken Schneefälle hatten freilich auch ihre Kehrseiten. Gesperrte Straßen wegen liegengebliebener LKW an Steigungstrecken, zum Teil auch umgestürzte Bäume unter der Schneelast. Am Nachmittag musste der Landkreis den Regionalbusverkehr fast komplett einstellen.
Am Freitagmorgen bedeutete das nach weiteren Schneefällen in der Nacht Großeinsätze, zumal sich der Schnee angesichts der großen Mengen nicht mehr einfach auf die Seite schieben lässt. Vermutlich werden die Räumarbeiten noch den ganzen Freitag in Anspruch nehmen, war inzwischen zu erfahren.
Auch die Polizei hatte eine Menge zu tun: Im Zeitraum von Donnerstagmorgen, 5.30 Uhr, bis Freitagmorgen, 3 Uhr, wurden im Bereich des Konstanzer Polizeipräsidiums 119 Unfälle im Zusammenhang mit den vorherrschenden Witterungsbedingungen polizeilich aufgenommen. Vorwiegend handelte es sich um Unfälle mit Blech- und sonstigen Sachschäden. In einigen wenigen Fällen waren leichte Verletzungen bei den Unfallbeteiligten zu beklagen.
Schwerpunkt bildete die gesamte A81, von der Anschlussstelle Rottenburg am Neckar bis zum Autobahnkreuz Hegau im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Konstanz. Insbesondere im Bereich Empfingen, Oberndorf am Neckar, Rottweil, Tuningen und Geisingen waren besondere Maßnahmen erforderlich, wie beispielsweise entgegengesetztes Auffahren der Räumfahrzeuge zur Bewerkstelligung des Räumens der Autobahn, um wieder einigermaßen einen Verkehrsfluss zu ermöglichen.
Fahrzeuge und deren Insassen "steckten" teilweise mehrere Stunden im Verkehr fest. Hier wurde die Verkehrspolizei Zimmern ob Rottweil und die Autobahnmeisterei Rottweil durch das THW tatkräftig unterstützt. Am Freitagmorgen standen jeweils an die einhundert Lastwagen in beiden Fahrtrichtungen aufgrund der extrem winterlichen Straßenverhältnisse auf der Bundesstraße 314 zwischen Stühlingen im Kreis Waldshut-Tiengen und dem "Randen" im Schwarzwald-Baar-Kreis. Sogar schon an der ersten Steigung bei Singen-Twielfeld blieben erste LKW's hängen und mussten teils bis am Mittag auf die Bergung warten.
Lastwagen, die nicht mit Schneeketten und/oder mit schlechter Bereifung ausgestattet sind, blieben stehen und blockierten die Fahrbahn, sodass dann auch andere Lastwagen nicht mehr weiterkamen und auch die eingesetzten Räumdienste behindert wurden. Viele der schon in den Abendstunden steckengebliebenen Lastwagenfahrer mussten in ihren Fahrzeugen übernachten, berichtet die Polizei.
Am Freitagmorgen wurde der Knoten Allensbach dann zum Unfallschwerpunkt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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