Zeitzeichen zur Zuversicht
Leben in Zuversicht
Singen/Kreis Konstanz. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WOCHENBLATTs haben ihre Gedanken zum Thema "Zuversicht" in Worte gefasst:
Zuversicht und Hoffnung werden gerne in einen Topf geworfen. Sie werden im alltäglichen Sprachgebrauch als Synonyme verwendet. Selbst in der Wochenblatt-Redaktion, als darüber gesprochen wurde, ob die Zeitzeichen unter dem Motto „Hoffnung“ stehen sollen, oder doch unter „Zuversicht“ - mit anschließender Diskussion über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Denn bei genauerer Betrachtung stellt sich meiner Ansicht nach heraus, dass die beiden Begriffe nicht unbedingt gleichbedeutend sind. Hoffnung ist eher passiv: Ich muss nicht aktiv werden, um die Hoffnung zu haben, dass sich die Situation verbessert. Es wird schon irgendwie. Zuversicht hingegen braucht Aktivität: Ich handle und bin zuversichtlich, dass ich dadurch die Lage verbessere.
Doch auch wenn Hoffnung und Zuversicht unterschiedlich sind, gehören sie zusammen. Zuversicht funktioniert nicht ohne Hoffnung als Grundlage. Zuversicht ohne Hoffnung als Fundament ist wie ein Kartenhaus, das in sich zusammenfällt, wenn am Tische gerüttelt wird. Zuversicht in einer hoffnungslosen Lage zu zeigen, wirkt für Außenstehende dann eher wie Naivität.
„Wirkt“ ist hier das Zauberwort. Denn hier ist die gute Nachricht: Hoffnung ist eine der Grundlagen des Lebens. Auch wenn der Tag noch so schlecht erscheint, die Hoffnung bleibt. Nicht umsonst heißt es im Sprichwort, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Neu ist diese Erkenntnis übrigens nicht. Schon der römische Politiker Cicero sagte: „Dum spiro spero“ - „Solange ich atme, hoffe ich.“ Die Hoffnung als etwas, was untrennbar mit dem Leben verbunden ist.
Diese Überzeugung ist es, was es mir morgens ermöglicht, aus dem Bett zu steigen – selbst wenn sich die Krisen mittlerweile die Türklinke in die Hand zu geben scheinen. Und deshalb gehe ich mit Zuversicht in die Zukunft, immer mit der Hoffnung, dass mein Handeln am Ende eine positive Wirkung hat. Und wenn mich andere deswegen für naiv halten, dann kann ich damit ganz gut leben.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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