Natur- und Vogelschutz hat für Irma und Siegfried Schubert Vorrang

Keine Begründung für Beleuchtung

Singen (swb). Zum Leserbrief von Thomas Wittenmeier wird uns geschrieben:

»Man muss nicht neidisch sein, dass jede Dorfkirche (wirklich jede?) beleuchtet wird. Die Schönheit und Attraktivität unseres Hohentwiels zeigt sich auch ohne künstliche Beleuchtung, tagsüber im Wandel der Jahreszeiten und abends in prachtvollen Sonnenuntergängen, außerdem in vielen Darstellungen namhafter Künstler.
Der Hohentwiel ist als Wahrzeichen Singens weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt und international bedeutend durch seine geologische, biologische und geschichtliche Einzigartigkeit. Diesen einmaligen Dreiklang gilt es zu erhalten und zu bewahren. Aus diesem Grund steht der Hohentwiel unter Landschafts- und Naturschutz und unter der Pflege der Schlösserverwaltung.
Eine Beleuchtung der Festungsruine ist weder historisch begründet noch trägt sie zur Erhaltung der Festungsruine oder zum Schutz des Phonolithkegels bei, ist jedoch schädlich für den Biorhythmus, den Hormonhaushalt und die Lebensweise der Tier- und Pflanzenwelt und wird deshalb nach unserer Information vom Regierungspräsidium Freiburg, von BUND und NABU strikt abgelehnt, auch wenn Herr Wittenmeier in seinem Leserbrief Gegenteiliges behauptet.
Sein Leserbrief ist reine Propaganda und enthält keine einzige sachliche Begründung für eine Hohentwielbeleuchtung. Folgende Klarstellungen sind nötig: Die Festungsanlage selbst steht zwar offiziell nicht unter Naturschutz, ist aber vollständig und unmittelbar von einem der bedeutendsten Naturschutzgebiete des Landes umgeben. Der Vergleich der Beleuchtung der Festungsanlage mit einer Straßenbeleuchtung ist völlig abwegig; denn eine Straßenbeleuchtung dient zur Orientierung und zur Sicherheit der Bürger und des Straßenverkehrs sowie zur Warnung vor Gefahren. Keines dieser Ziele trifft auf die Hohentwielbeleuchtung zu. Um nicht immer wieder Zwietracht zu säen, wäre es gut, wenn in Zukunft keine Projekte mehr propagiert werden, die bei machen Leuten unerfüllbare Hoffnungen wecken, bei anderen jedoch Befürchtungen auslösen.«
Siegfried und Irma Schubert

- Oliver Fiedler