Leserresonanz
Es braucht auch politische Beteiligung

Foto: Symbolbild

Singen. Auf den Kommentar "Erlaubte Erwartung" in der WOCHENBLATT-Ausgabe vom 12. Juli erreichte uns dieses Schreiben eines Lesers:

Alle Achtung, das schwierige Thema Migration und Erwartungshaltung der über die Jahre Millionen von Zuwanderern so klar anzusprechen! Das gilt auch für die Herausgeber und die gesamte Redaktion des Wochenblattes, Ihnen den Platz auf der Titelseite einzuräumen.

Sie beziehen sich in Ihrem Kommentar nicht zuletzt auf die Aussagen und Erfahrungen von Bürgermeisterin Ute Seifried, die Tag für Tag mit den Problemen konfrontiert ist. Sie widmet sich diesen Fragen von Amts wegen, - eine Herausforderung! Viele in unserer Stadt sind auf der Basis mitmenschlicher Solidarität ehrenamtlich aktiv, bis an die Grenzen persönlicher Leistungsfähigkeit, zeitlich wie finanziell.

Die von Ihnen beschriebene Erwartung erfüllt sich derweil in persönlichem Dank, aber kaum ansatzweise und allzu selten in einem nachhaltigen Engagement im gesellschaftlichen und damit auch im politischen Leben der Stadt. Viele Vereine von Zuwanderern bemühen sich um den Erhalt regionaler und nationaler Traditionen, - eben Heimatvereine. Sie bereichern auch das bunte Bild von City- und Burgfest am Hohentwiel.

Aber jenseits solcher Anlässe? Die erbärmlichen Quoten der Wahlbeteiligung in Bezirken mit hohem Anteil von Bürgern mit Migrationshintergrund, und die sind in Singen Nord wie Süd leicht auszumachen, zeigen nur zu deutlich, dass die Ansprüche an die Gesamtgesellschaft - an deren Repräsentanten im Rathaus, wichtiger sind, als sich einzubringen.

Diese Haltung macht Schule und schürt Neidreflexe bei den hier aufgewachsenen Mitbürgern, die sozial oder bildungsmäßig abgehängt sind oder sich so sehen: 'Warum schiebt man denen alles zu? ... und lässt uns hängen?' Die AfD lauert schon ...

Das Grundgesetz garantiert individuelle Freiheit, die verlangt aber Eigenverantwortung. Der Staat - die Stadt - sichern die Gemeinschaft und den Einzelnen, aber sollten nicht als Universalversicherung missbraucht werden. Dann ist die Freiheit in Gefahr.

Horst-Rainer Nies, Singen

Leserbriefe geben nicht zwingend die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich zudem vor, Leserbriefe zu kürzen.

Autor:

Redaktion aus Singen

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