Hallo und guten Tag
Wegschauen dürfen die Zweibeiner nicht

Zunächst bedanke ich mich bei allen Zweibeinern, die mich zu Weihnachten und zum neuen Jahr mit Gedichten, Karten und Hundeschokolade (echt lecker!!) verwöhnt haben. Haben Sie das neue Jahr gut angefangen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser? Für uns Vierbeiner sind die letzten drei Tage im alten Jahr nicht ganz ohne Stress. Die Zweibeiner lieben das Feuerwerk und die Böller zum Jahreswechsel, das ließe sich für uns Vierbeiner ja noch aushalten. Doch schon Tage vorher geht es los. Nach meinen Informationen dürfen Raketen, Kracher, Böller, Knaller und wie die Dinger sonst noch heißen, erst drei Tage vor Silvester verkauft werden. Da gibt es dann aber Zeitgenossen, die die Tage bis zum Jahreswechsel für ein mehrtägiges Feuerwerk nutzen. Ja und da beginnt dann der Stress für uns Vierbeiner. Bei keinem Spaziergang ist man sicher, dass es nicht irgendwo kracht, zischt oder pfeift. Ob in der Innenstadt, in den Stadtteilen oder in der freien Natur, überall traf ich in diesen Tagen auf Menschenkinder die kräftig böllerten. Das ist wirklich eine Qual, denn schließlich sind unsere Ohren hoch empfindliche Instrumente und erst unsere Nasen. Der beißende Qualm von abgebrannten Feuerwerkskörpern traktiert unsere feinen Geruchsnerven auf das Äußerste. Bei jedem Böller zuckt unsereins zusammen. Selbst mein Leithund kann mich vor den Angriffen auf meine Ohren und meine Nase nichtschützen. So bin ich, ehrlich gesagt, froh, wenn der ganze Rummel und die Knallerei vorbei ist. So, jetzt wissen Sie was wir Vierbeiner an den letzten Tagen im Jahr so fühlen. Doch ich will überhaupt nicht klagen. Schließlich schrecke ich hoch, wenn es kracht um anschließend an meinem Lieblingsplatz im Wohnzimmer wiederin aller Ruhe die Nachrichten aus der ganzen Welt zu hören und zu sehen. Die letzten Tage bin ich allerdings nicht wegen der Feuerwerkskörper hochgeschreckt, sondern wegen der immer noch schrecklicheren Meldungen aus Südasien. Ein Seebeben in nicht gekanntem Ausmaß hat Menschenleben in elf Staaten gefordert. Diese Länder liegen teilweise Tausende von Kilometern auseinander. Die Natur hat mit unvorstellbarer Energie zugeschlagen. Mehr als 150 000  Tote sind zu beklagen und inden betroffenen Regionen funktioniert so gut wie nichts mehr. Straßen und Häuser bieten ein Bild der Verwüstung. Ehrlich, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser bei diesen Bildern kriegt man vom hinschauen schon Alpträume. Doch wegschauen dürfen die Zweibeiner bei soviel Leid und Not natürlich  auch nicht. Jeder Euro und jeder Cent wird als Spende gebraucht. Die großen Hilfsorganisationen leisten vor Ort praktische Hilfe wo sie nur können. Wie konnte so eine Katastrophe eigentlich passieren, das frage ich mich als Vierbeiner. Stimmen meine Informationen, so wissen die Menschenkinder ziemlich genau Bescheid über Plattenbewegungen von Ozeanen und Landmassen. Sie kennen auch die besonders gefährdeten Gebiete genau. Erinnere ich mich richtig, haben Experten vor weiteren Katastrophen gewarn tals im vergangenen Jahr die Stadt Bam durch ein Erdbeben verwüstet wurde. Sie wiesen damals auf die immense Gefahr der Plattenverschiebungen hin und nannten die besonders gefährlichen Standorte. Den Menschen ist auch die Problematik der Küstenbebauung genau bekannt. Trotzdem wurden - wider besseres Wissen - immer neue Hotels direkt an die Strände gebaut. Die einheimische Bevölkerung war auf die Verdienste aus der Tourismusbranche angewiesen und die Touristen wollten Traumhotels an Traumstränden. Das Ergebnis dieser Politik ist grauenhaft und das Leid das über die Menschen gekommen ist, ist unbeschreiblich. »Wann werden die Zweibeiner endlich den Versuch unternehmen in Einklang mit der Natur zu leben und ihre Gesetze zu achten?«, diese Frage muss erlaubt sein. Die Menschen sollten langsam erkennen, dass sie nur kleine Rädchen im Kosmos sind und gegen Naturgewalten nichts ausrichten können.

Nur mit der Natur und nicht gegen sie, bleibt unser Globus lebenswert, das meint Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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