Wafrös Alemannische Dialektik vom 7. Mai 2008

Der Mai isch gekummen ... Mer sieht's im Hegau und am See und viellicht sieht mer's bi uns do unde am letzschte Zipfele vu unsere Bundesrepublick bsunders schä, weil mir inere bsunders begnadete Landschaft läbe derfed. Alt und Jung schpihrt's au, dass de Frühling endgiltig Eizug ghalte hot.  Die Alte, weil d Knoche a de Sunne wieder weng flotter wäred, die Junge, weil's gärt im Bluet, wie bi däne zwei junge Fraue, wo mit ihrne Kinderwäge schbaziere gloffe sind und die ei zu de andere gseit hät: "Schpührsches Lorle, de Mai kunnt?" Do hot s Lorle gmont: "Nai de Mai kunnt it, der hot Nachtschicht!"  Me merkt au a de so genannte Medie, also a de Zeitunge und Illuschtrierte, dass de Frühling eibroche isch. Sie schriebed meischtens weng positiver, mer kännt sage, s weht so ä Liftle vunere echte Ufklärung und ä bekannt's Nochrichtemagazin hot sich Müeh gäe zum Usefinde, wie die Deitsche etz grad läbed, wäge wa se läbed, wie lang se läbed, wenn und a wa se schterbed und wa se verdiened. Nadierlich hot unsereins bis etz ko Ahnung ghet, wieviel mir Deitsche sufed, wenn mir z Obed is Bett gond und wa mir im Bett mached, elei oder mitnand.  Sottige Schtudie sind saumäßig intressant, weil mer s meischt bisher it gwisst hot. Zum Beischpiel, dass um 1900 s Durchschnittsalter vu de Fraue 43,4 Johr und vu de Männer 40,6 Johr gsi isch. Hüt wäred d Fraue im Durchschnitt 82,1 und d Männer 76,6 Johr alt, bis se schterbed.  Des dät jo bedeite, dass de Mensch bi uns innerhalb vu hundert Johr fascht vierzg Johr älter wird. Mer derf garit dra denke, wie des mol wird, wenn des am End so wiiter goht. Dass die meischte Deitsche um elfe z Nacht is Bett gond, hett i au it denkt, aber s wird bi uns im Land alle zwei Minute oemeds eibroche und des mached selle, wo schpäter is Bett gond. Etz wie mir Deitsche Sex mached, do bin i saumäßig skeptisch, wa die Forschung betrifft. I glaub halt, dass die Ergäbnis meh zum Leseranreiz verhelfed, bsunders wemer des Thema no weng mit Bildle garniert.  Ibrigens find i des meh als komisch, dass me all nu vum "Sex" schriibt und nume vu de Liebe, als wenn des mit Liebe iberhaupt nint z tued hett und nu en rein mechanische Vorgang wär. Drum hot mi ä Grafik i dere Schtudie richtig gfreit, weil se anscheinend usebrocht hond, dass bi uns 82 Prozent no "an die große Liebe" glaubed. Also wenn des it positiv isch, no woss i au it.  Debei glaubed 34 Prozent Fraue, dass ä Frau, wo Kinder hot, nume ge schaffe sott, aber 62 Prozent Männer sind defir. Drum glaubed au 48 Prozent Fraue ane Läbe nochem Tod und nu 32 Prozent Männer. Äbe drum schpührt au selle junge Frau, dass de Mai kunnt, des schpührt halt nu ä Frau!

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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