Wafrös alemannische Dialektik vom 15. September 2010

Do ka mir eber sage wa'ner will, i blieb bi minere Meinung, dass ebbes nume schtimmt mit uns. Etz wenn i »uns« mon, no mon i nadierlich it nu mich und die paar um mi rum. Nei wenn i uns mon, no mon i s ganz Volk, aber wemer »Volk« mont, no moned se, mer sei oner wo no mont, me g'hör zu de Völkische, sie moned denn, mer sei scho ziemlich rechts und obwohl die wo des moned, zu sellene Moner ghöred, wo mir saged, »de Moner isch en Esel,« sie moneds halt und do moss unsereins demit läbe. Jessesna wa mont de Mensch it alls. Des kunnt nu doher, weil des Wörtle »mont« typisch alemannisch isch und ibersetzt is Schriftdeitsche »meint« bedeitet. I mon heißt also ich meine. Du monsch bedeitet du meinst und mir moned heißt wir meinen. Wenn mir saged, hosch gmont, denn isch des schon ä bitzele ä aggressive Frog, weil mir denn dem Gegeniber bedeite wänd, er häbe zwar g'mont, aber it richtig g'mont. Mir wänd i dem Fall no adeite, Birschle do bisch du aber schief gwicklet und wa it grad, sondern schief gwicklet isch, des lauft schief ab und des isch des, wa i mon, bi minere Meinung, dass ebbes nume schtimmt mit uns. Etz homer doch grad des Theater ghet mit dem Sarrazin, wo des Buech gschriebe hot, i dem wo er verschiedenes gmont hot, wa hüt vill moned, wa me aber it mone sott weil mer suscht glei i die Kischte kunnt, wo se moned, dass do alle die ine ghöred, wo moned, dass des teilweis garit so falsch isch, wa de sell Sarrazin i dem Buech mont. Ha des war viellicht en Ufschrei, durch i ganz Repu- blick. Vill Bolidiker hond firchtig wüescht tue und i hon so s Gfihl ghet, als währed se nu verruckt, weil sie etz grad fascht kar ko Roll meh gschpillt hond, weil alls nu no vu dem gschwätzt hot, wa der Sarrazin i sim Buech mont. Mer känt grad mone, s het no nie on ä Buech gschriebe, wo oner ebbes mont, wa me zwar viellicht it mone sott, wo aber uf de andere Siite vill moned, des hett mol on mone mösse, weil des no vill andere moned. Er hot jo nomol is Fettnäpfle träte, aber des hon i nu im Internet gläse, i de Presse hot mer's verschwiege, weil me it hot welle no meh Öl is Feier giesse. Inere Talkshow ischer ufträte mit em Friedmann, dem ehemalige schtellverträtende Vorsitzende vum Zentralrot vu de Jude i Deitschland. Sie sind bitzele anenandgrote und die Talkschau isch vorzeitig abbroche wore. Denn hot de Sarrazin zum Friedmann no gset: »Heute sind sie ein Arschloch!« Au do war ebbes los, aber wie gsagt, me hot driber gschwiege. I hon nu denkt, etz war's s zweite mol, dass der imponierende Satz i de Bolidik verwendet wore isch. S erschtmol hot des de Joschka zum Bundestagspräsident gsagt und etz der Sarrazin zum Friedmann. Bim Joschka hot s ganz linke Schpecktrum ä Freid ghet und on hots im andere verzellt. Desmol hot mer derfe ko Freid hon, obwohl vill hälinge ä Freid ghet hond, wo des im Internet mitgriegt hond. Des isch etz wieder so en Fall: Mer derf zwar mone, dass ebber ä Arschloch isch, aber sage derf mer's it, weil se sucht moned, mer dät zu de selle ghöre, wo se moned, sie däted unsere Demokratie gefährde. Do gilt aber erscht recht des Schprichwort, »De Moner isch en Esel!« De OB vu Duisburg hot gmont, er kännt s gröscht Event i sei Schtädtle hole, woner mit sim Gmondrot die Loveparade hergholet hot. S isch niemerd dezue zwunge wore, a dem Millioneschpedakel mitzmached. Dass bi sottene Masse- aufläuf ebbes bassiere ka und au mol ebbes bassiere wird, des isch fascht so –ebbes, wie's russische Rollett. Sie isch schlimmerweis inere Kataschtrof g'endet und am Schluss hond Mensche schterbe mösse. Anschtatt aber Trauer durchleide wäred d Mensche verruckt und bös. Ersch hond se alle die Parade toll gfunde und denn wird sofort en Schuldige gsuecht. Etz hond se de OB am Wickel, weil mer mont, der hett mone solle, dass des Event it ge Duisburg hett kumme solle. Etz moss der wäge Morddrohunge sine Kinder und sei Frau verschoppe. Wehe wenn der gmont hett, Duisburg wär it de richtige Platz! Den hetted se glyncht. Ähnlich gohts etz dem Schtuttgarter OB. Morddrohunge au bi dem. Wa sind mir au efange fir ä Volk? Mer kännt grad mone

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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