Wafrös alemannische Dialektik vom 13. Juni 2001

Do hockt mer und denkt wieder mol driber nooch, dass etz grad wieder mol Pfingschte gsi isch und wemer iber so ebbes nochdenkt, zu dem saged se meditiere. Also bi minere Meditazion iber Pfingschte kummt unsereiner zwangsläufig uf de Heilige Geischt und wemer uf den kummt, no kummt mer au augeblicklich uf die Frog, wo'ner denn isch und wemer zu dem Ergäbnis kummt, dass mer nint vunihm sieht und hört, no keit mer ganz schnell wieder mol i so ä geischtigs Loch. Do isch mer denn z'mol ganz noh dradane, dass mer selber glaubt, dass es den sogenannte Heilige Geischt iberhaupt it giit. De sind die verflixte Löcher im geischtige Raum, wo de bim Nochdenke inekeisch, abefliegsch und beinah nume ufekummsch. Weil unsere Welt durch de Fernsäher, de Radio und unsere Zeitunge ganz no zämmeruckt, weil mer scho ine paar Schtund erfahrt, wa im hinderschte Winkel vu unsere Weltkugel passiert isch, und weil mer meischtens nu sell erfahrt, wa miserabel und grausig isch, weil posidive Meldunge fad sind, do schauderets om augeblicklich, wemer a Pfingschte a die Gegewart vum Heilige Geischt glaube mecht. Also guet, d Amerikaner bringed etz ä neie Bibel use, wo d Claudia Schiffer als Eva abfotografiert isch. Des isch wenigschtens ä klei weng ebbes Posidivs. Aber denn der große Paukeschlag, wo der schtrenggläubige Paläschtinenser sich i Tel Aviv mitere Bombe i sinere Sporttasche i d Luft gjagt hot, weil er glaubt, dass er denn en Held sei und augeblicklich is himmlische Paradies käm. Zwanzg junge Mensche, meischtens Mädle, hot er mit sich i de Tod grisse, vu däne viele Verletzte mol ganz abgsäeh. Do sottsch no a de Heilige Geischt glaube, wenn's Mensche giit, wo so ebbes glaube känned. I glaub scho lang, dass es rein nix giit, wa it glaubt wird, au und vor allem vu de Religionsfanatiker. Debei bruched mir uns garit so i d Bruscht werfe. Uns hond se vor garit so langer Zeit klar gmacht, dass ebber, wo kon Deutsche isch, wo it unsere »Rasse« aghört, dass der ko Recht hot, dasser läbt. Mer moss nu a die Sekte-Mitglieder denke, wo meh oder weniger freiwillig i de Tod gond. Mer derf aber it driber nochdenke, mer mecht verzweifle bi dem Gedanke, wie pervers sich ä menschlichs Hirn verdrille ka. Etz hot de Bundeskanzler en sogenannte Ethikrat is Läbe gruefe. Do sind lauter gschiide und verantwortungsbewusste Wiiber und Maane drin. Die solled etz hirne und entscheide, wa mer bi uns in Zukunft derf, oder au it derf, nämlich am menschliche Embryo experimentiere. Genau des Experimentiere am Embryo isch aber i de Wisseschaft und i de Bolidik umschtritte. Etz simer wieder mol a dem Punkt akumme, wo mer ebbes it derf, wa mer kännt. Die Gen-Technik isch ä Deifelszeig. Sie kännt scho zum Säge fir d Menschheit were, aber bis etz isch no alls i d Hose gange, wo de Mensch sine Grenze gschprengt hot, angäblich de Menschheit zum Säge. Bi de Bundestagsdebatte iber des Gen-Thema hot mer zmol gmont, dass de Heilige Geischt dezwischegfahre wär, so nobel und rücksichtsvoll sind se mitenand umgange. Sie hond enand zue-gloset und kon hot d Sau rausglosse. S war uf omol en Hauch vu Würde iber dem »hohen Haus«. I minere Zeitung isch groß d Iberschrift gschtande, »Die Stunde des Gewissens«. Drunder hot's no gheiße: »Forschungswahn oder Forschungswunder?« Wenn's um ä sottige Gwissensfrog goht, no merkt mer wieder mol, dass die Bolidiker doch it so bled sind, wie mer manchmol mone dät, wie se wäred, weil on im andere nu beweise will, dass de sell en Dubel isch und it er. S isch schwer, a de Heilige Geischt z glaube, weil mer des Gfihl hot, dass d Menschheit it nu vu alle guete Geischter verlosse isch. S kännt sei, dass de Heilige Geischt scho lang denkt, wa seller Sachsekenig gset hot: »Macht euern Dreck alleene!« Wenn's so wär, des wär aber s Schlimmscht, wa de Menschheit passiere kännt.

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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