Hallo und guten Tag

Das Ausflugs-Jahresprogramm steht schon

Sind Sie über die Pfingstfeiertage verreist und hatten das »Vergnügen« auf irgend einer Autobahn im Stau zu stehen, liebe WOCHENBLATT - Leserinnen und - Leser? Meine Regierung und ich haben es vorgezogen daheim zu bleiben. Ausflüge gab es reichlich. Mit Seehas, Bus, Schiff sind wir unterwegs gewesen. Immer wieder bin ich begeistert über die vielen Freizeitmöglichkeiten im WOCHENBLATT - Land. Uns lockte der Prälatenweg zu einer schönen Tour von der Birnau nach Salem; dabei muss ich zugeben, dass mir die Affen am Affenberg etwas unheimlich waren. Haben Sie schon einmal beobachtet, mit welcher Geschwindigkeit die ihre Arme ausfahren, um sich angebotenes Futter zu schnappen oder noch besser gleich die ganze Tüte klauen und dann lachend irgendwo verschwinden? Der Ausflug war trotz der frechen Affen schön und ich konnte meine vier Pfoten mal wieder so richtig austesten von wegen Belastbarkeit und Ausdauer. Über letztere staunen mein Chef und meine allerbeste Leibköchin immer wieder (schließlichbin ich ja nicht mehr ganz jung). Vom Prälatenweg zurück besprachen mein Leithund und die Chefin die Touren für Pfingstsonntag und den Montag. Zunächst schrieb jeder seine Wünsche für die beiden Tage auf. Meinem Chef schwebte der alte Postweg und ein Besuch auf dem Campingplatz in Tengen vor. Auch eine Wanderung über den Seerücken und eine Schifffahrt auf dem Rhein gehörte zu seinem Wunschkatalog. Außerdem wäre eine Visite der Festungsruine auf dem Hohentwiel längst überfällig, um die Instandsetzungsmaßnahmen aus der Nähe zu bewundern. Stein am Rhein, Winterthur mit seinen Museen, Schaffhausen, St. Gallen, der Säntis und Zürich wären auch lohnende Ziele zu Pfingsten. Ich staunte nicht schlecht. Die Wünsche meines Leithundes rei-hen für eine Woche und nicht nur für ein Wochenende. Und die allerbeste Ehefrau hatte ihre Vorstellungen noch gar nicht benannt! Moment mal, ich habe auch noch ein paar Ideen, kam es da von der Chefin. Auf ihrem Wunschzettel fand sich das Gartenfest (auf neudeutsch Gartenfestival) auf Schloss Heiligenberg. Klar, das musste kommen. Da könnte sie wieder Ideen sammeln, sich informieren und mit den Augen stehlen. Anschließend - da bin ich ganz sicher - würde sie zu Hause das Gesehene ausprobieren und unser Heim verschönern. Außerdem biete sich dann noch die schöne Wanderung um Heiligenberg als Ergänzung an. Die Städte Freiburg und Basel sowie das nahe Elsass mit Colmar und Strasbourg wären längst mal wieder für einen Besuch fällig. Auch Bregenz und der Pfänder locken doch als Ausflugsziel. Baden-Baden wäre mal wieder schön oder Wilhelma und Staatsgalerie in Stuttgart. Friedrichshafen mit dem Zeppelinmuseum wäre auch reizvoll; ebenso wie ein Abstecher ins bayrische Lindau. Nicht zu vergessen das Weltkulturerbe Insel Reichenau. Eine Wanderung entlang der Thur wäre auch lohnenswert samt Besuch der Kartause in Ittingen. Ein ganz großer Wunsch wäre eine Fahrt mit dem Dampfschiff Hohentwiel. Von meinem Lieblingsplatz aus habe ich den Beiden zugehört und sie beobachtet. Habe ich mit meinen vier Pfoten richtig gerechnet, reichen die Ausflugswünsche meiner Regierung problemlos für ein vierwöchiges Programm. Und jetzt hatten die Beiden ein Problem. Die Ausflugsziele, die meine Zwei auf ihren Wunschlisten hatten, waren alle reizvoll und bequem an einem Tag machbar. Nur das Pfingstwochenende war für all die guten Vorschläge einfach viel zu kurz. Nach längerer Beratung war das Programm für das Pfingstwochenende klar. Prälatenweg, Heiligenberg und Winterthur hieß das gemeinsame Pfingstprogramm. Die restlichen Ausflugswünsche - so hat meine Regierung beschlossen - werden an den darauffolgenden Wochenenden besucht. Wenn ich das richtig verstanden habe, steht damit das Wochenend-Jahresprogramm fest! Weshalb riskieren so viele Zweibeiner bei diesem Angebot vor der Haustür für einen Kurzurlaub die Fahrt in einen Autostau,

das fragt sich allerdings Ihr bunter Hund.