Bürgerinitiativen sammeln Einsprüche gegen Schaffhauser Richtplan
Energie-Placebo am Chroobach

Bihler, LSSB, Chroobach | Foto: Markus Bihler bei seinem Auftritt in der Rielasinger Talwiesenhalle. Von ihm gab's einen Rundumschlag gegen alle Windkraftpläne im Hegau. Als Windkraftgegner wolle er aber nicht bezeichnet werden. swb-Bild: of
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  • Foto: Markus Bihler bei seinem Auftritt in der Rielasinger Talwiesenhalle. Von ihm gab's einen Rundumschlag gegen alle Windkraftpläne im Hegau. Als Windkraftgegner wolle er aber nicht bezeichnet werden. swb-Bild: of
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Rielasingen-Worblingen. Um viele Stimmen gegen das von einer Schweizer Projektgemeinschaft geplante Windkraftprojekt Chroobach zu sammeln, hatte die Initiative »Landschaftsschutz Schienerberg« am Montag in die Rielasinger Talwiesenhalle eingeladen. Über 300 Besucher kamen, zumeist von den anderen Initiativen aus dem Hegau, welche jeweils regionale Windkraftprojekte erfolgreich verhindert hatten.

Der »Infoabend« unter der Moderation von Philipp von Magnis sollte auch als klares Zeichen an den Kanton Schaffhausen genutzt werden, der hier erstmals mit dem kantonalen Richtplan den Schweizer Höhenrücken auch gegen den Willen der politischen Gemeinde Hemishofen zur Windparkzone erklären könnte. Noch bis zum 20. Oktober kann man dazu Einwände einbringen, weshalb der Termin eine besondere Brisanz hatte.
Schon Bürgermeister Ralf Baumert aus Rielasingen-Worblingen verwies in seinem Grußwort am Beginn der Veranstaltung auf die ablehnende Haltung des Gemeinderats. Dies aus den selben Gründen, weshalb man vor Jahren bei der Erarbeitung des Regionalplans Windkraft, gegen Windräder auf deutscher Seite gewesen sei. Die Nachbarn müssten unmittelbar an der Grenze EU-Recht akzeptieren und dafür gab’s viel Beifall.
In einem mehrminütigen Video von Otto Kasper und Klaus Noll wurde vorgeführt, wie sich die Landschaft durch die Windräder verändern würde, bei spektakulären Ansichten gab es Beifall oder Buh-Rufe.
Ulrich Bielefeld, der die Montagen nach seinen Angaben wissenschaftlich begleitete, versicherte, dass man hier mit maßstabsgerechten Größen gearbeitet habe.
Ekkehard Greiss als Vertreter des Schwarzwaldvereins sah den Tourismus der Region durch die Windräder im Hegau in Gefahr, weshalb man im Bezirk geschlossen gegen solche Verschandelungen sei. Der Mathematiker Ulrich Murschall ging die mögliche Lärmbelastung durch und sah die nächsten Häuser, die auf dem Rücken des Schienerbergs am Brandhof und Oberwald weniger als 500 Meter von den Anlagen entfernt lägen als kritisch an.
Von Applaus begleitet betrat Markus Bihler als Vertreter des »Forum Hegau Bodensee« das nach seinen Worten rund 8.000 Personen repräsentiere, die Bühne. Er wolle nicht länger als »Windkraftgegner« bezeichnet werden, sondern lieber als Heimat- oder Landschaftsschützer, erklärte er, nachdem er als »Retter des Kirnberg« beklatscht worden war. Er holte in seinem Referat zum Rundumschlag gegen die Windkraft in der Region aus, bejubelt von den meisten Gästen des Abends. Die Verschandelung der Landschaft stehe in keinem Verhältnis zum Nutzen, denn Windkraft sei für ihn hier im Hegau nur ein »Placebo der Energiewirtschaft« und durch unregelmäßige Laufzeiten nicht mal Grundlastfähig, meinte er.

Auch Zustimmung aus der Region

Rund um die Veranstaltung geht das Thema auch durch die kommunalen und regionalen Parlamente: Gottmadingen, Steißlingen und Moos und die Grüne Kreistagsfraktion haben auf Eingaben bei der Vernehmlassung verzichtet, während Öhningen und Rielasingen-Worblingen bislang abgelehnt hatten.
In Singen steht das Thema am Mittwoch auf der Tagesordnung des Planungsausschusses, beim Regionalverband am 24. Oktober.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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