Narrensturm am Schmotzigen
Die Höri-Halbinsel ist fest in Narrenhand!

- Die Narren in Moos haben das «Früchte Wettessen» haushoch gewonnen. Stolz präsentiert Markus Maier, der Präsident vom Narrenverein Büllebläre Weiler (rechts) den Rathausschlüssel.
- Foto: Achim Holzmann
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Moos, Gaienhofen, Öhningen. Am Schmotzigen Donnerstag war es wieder so weit: Die Schultes der Hörigemeinden mussten ihre Rathausschlüssel herausrücken, denn bis Aschermittwoch regieren die Narren! Die Erstürmungen begannen pünktlich um 08:00 Uhr im "Haus, das Verrückte macht" – dem Bürgerhaus Moos in der vorderen Höri.
Hausherr Cäsar (Patrick) Kraus leistete mit seinen Untertanen erbitterten Widerstand. Der große Cäsar sprach: "Ich bin der große Cäsar! Ihr seid im Haus, das Verrückte macht, in meinem Revier. Wir müssen uns nicht vor euch bangen! Den Passierschein A38 könnt ihr eh nicht erlangen!" Ohne diesen war der Zutritt zum Rathaus und zur Verpflegung unmöglich. Doch die Narren ließen sich nicht beirren. Die Iznanger süßen Früchte forderten das römische Herrscherkartell zum Duell heraus. "Tutti Frutti!" riefen sie und präsentierten eine prall gefüllte Obstkiste. Dann gab es ein «Früchte Wettessen». Die Narrenpräsidenten haben die Früchte schneller gegessen als die Gemeindevertreter. Mit einem haushohen 3:1-Sieg sicherten sich die Narren so den Rathausschlüssel und die Herrschaft über Moos.
Tiefsee-Aufstand in Gaienhofen

- Die Narren ziehen ins Gaienhofener Rathaus ein und verwandeln den Sitzungssaal in einen Ballsaal voller Musik und Frohsinn. Von rechts nach links Der ehemalige Schultes Jürgen Maas, Michaela Schmid, die Präsidentin der Narrenzunft Käfertaler Hemmenhofen und Pascal Stauss, Präsident der Hägelisaier Gaienhofen.
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In Gaienhofen verwandelte sich das Rathaus in eine Unterwasserwelt. Haie, Delfine, Piraten, Nixen und Wassermänner – sprich: kostümierte Rathausmitarbeiter – erwarteten die Narren. Doch die Narren kamen nicht alleine: Die Hägelisaier Narrenmusik und der "Hühnerstall" der Hemmenhofener Käfertaler sorgten für ordentlich Krach. Deren Präsidentin Michaela Schmid verkündete: "Schultes Jürgen Maas hat hier fünf Tage lang nichts mehr zu suchen!" Der Schultes hinterfragte die Regierungsfähigkeit der Narren und stellte sie sogleich auch auf die Probe. "Wenn ihr meine fünf Hardrock-Songs erkennt, gehört der Schlüssel euch!" Er nahm seine Gitarre und legte im Jimmy Hendrix Sound mit Mundartrock los. Die Narren erkannten tatsächlich vier von fünf Liedern. Ein knappes Ergebnis, doch genug, um das Rathaus zu erobern. Und somit übernehmen die Narren und verwandeln den Sitzungssaal prompt in einen Ballsaal voller Musik und Frohsinn.
Piraten erobern das Rathaus in Öhningen

- Schlüsselübergabe in Öhningen Im Bild hinten von links nach rechts: Oberpirat «Fuzzy» Graf, Bauer und abgesetzter Schultes Andy Schmid, Bauernhofknecht Timo Löble und die beiden Frauen die gegen die Rathausschlüssel getauscht wurden.
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In Öhningen, dem ersten europäischen Dorf nach der Grenze, übernahmen die Piraten die Macht. Nach dem Höriumzug hatten die Bauern immer noch keine Frau gefunden, und so rückten die Seeräuber entschlossen an. Doch das Rathaus war verwaist! Ein Plakat verwies auf den "Rathausstall" im Gewölbe des Chorherrenstiftes.
Dort fanden die Piraten den hart arbeitenden Bauern und Bürgermeister Andreas Schmid. Sie forderten die Schlüssel, doch Schmid zweifelte, ob Piraten einen Bauernhof überhaupt führen könnten. Er stellte ihnen sein skurriles Rathausvieh vor: Eine Ziege im Beschwerdemanagement, eine Elster im Fundamt, eine Vogelscheuche im Ordnungsamt und Rasenmäherschafe im Bauamt. Oberpirat Fuzzy war fassungslos. Doch der Deal stand, «eine Win Win Situation»: Zwei Frauen für den Bauern und ein gesungener "Andy, ich hol di mit dem Traktor ab"-Schlager – und schon wechselten die Rathausschlüssel den Besitzer. Die Narren übernahmen die Macht, und bis Aschermittwoch herrscht hier das Chaos!
Die Narren regieren die Höri!
Ob Moos, Gaienhofen oder Öhningen – die Fasnacht hat die Höri fest im Griff. Die Rathäuser sind gefallen, die Schlüssel in Narrenhand, und bis Aschermittwoch gibt es nur noch ein Motto: Lachen, Feiern und Narrenfreiheit in vollen Zügen genießen!



Autor:Achim Holzmann aus Singen |
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