Ein Staubwedel namens Rüdiger
Am Puls der Zeit in der Wochenblatt-Redaktion
Obwohl ich eigentlich ein Staubwedel bin, hatte ich in meinem Leben bisher wenig mit Staub zu tun. Und ganz ehrlich: Dafür bin ich auch einfach zu flauschig. Bevor mich meine Besitzerin im Juni urplötzlich mit zu ihrer Arbeit genommen hat – warum, das müsst ihr sie fragen – war mein Leben ziemlich dunkel. Ich will nicht jammern, aber es gibt besseres, als unter einer Küchenspule eingesperrt zu sein.
Jedenfalls hat sich das schlagartig geändert, nachdem ich Platz auf einem WOCHENBLATT-Schreibtisch genommen habe. Junge, junge, waren das spannende und aufregende Tage am Anfang. Dauernd kam jemand Neues zu der Türe rein und fragte, wer ich bin. Am liebsten hätte ich mich natürlich selbst vorgestellt, aber das ging nicht. Da gab es ganz unterschiedliche Reaktionen. Einer der Hausmeister hat ab da fast wöchentlich gefragt, wie es mir geht – einfach ein voll sympathischer Kerl. Andere wiederum… sagen wir, manche müssen sich noch an meine Flauschigkeit gewöhnen.
Aber meine definitiv schönste Erinnerung, ist der große Umzug vor ein paar Wochen. Anders als bei meinem Einzug war ich da nämlich nicht in einem Rucksack eingepackt. Nein nein, ich stand ganz oben auf der Transportbox und hatte damit alles fest im Blick. Potenzielle Diebe von wertvollen Schreibgeräten oder Rechercheunterlagen wären an mir nicht vorbeigekommen!
So bekomme ich jetzt auch wirklich alles mit. Ich freue mich jeden Tag auf’s Neue, wenn der oder die Erste bei uns durch die Türe kommt. Bei uns ist einfach immer was los. Donnerstags wird in der Sitzung ganz viel nachgedacht, diskutiert und philosophiert. Auch unter der Woche tauschen sich die Redakteure aus, was wo passiert. Ganz oft erfahre ich so Dinge mit als Erster: Wer hat die Bürgermeisterwahl gewonnen? Was wurde im Gemeinderat besprochen? Und warum gab es am Freitag den Stau auf der Autobahn? Natürlich passieren auch abseits von Straße und Rathaus viele spannende Dinge. Wobei ich gar nicht so genau weiß, was eigentlich ein „Rathaus“ ist…
Und am Dienstag, wenn die Zeitung gemacht wird, die immer mittwochs erscheint, geht es meistens ziemlich wild durcheinander. Die Stimmung gleicht teilweise einer Achterbahnfahrt und was ich euch da für Geschichten erzählen könnte... Da werde ich fast immer gebraucht und was soll ich sagen: Rüdiger verbreitet einfach gute Laune.
Portrait:
Name: Rüdiger
Alter: bald fünf Jahre (geb. am 25. Dezember 2018)
Wohnort: WOCHENBLATT-Redaktion (aktuell in Radolfzell)
Beruf: Maskottchen und Unterstützer der WOCHENBLATT-Redakteure
Mit verbindet mit der Region: Dass ich immer weiß, was in der Region passiert und los ist, obwohl ich nie vor die Tür komme. Wenn in der Redaktion über etwas gesprochen oder diskutiert wird, lausche ich gespannt jedem Wort.
Was mich in meinem Tun antreibt: Jemand zu sein, auf den sich die Redakteure verlassen können. Egal wie spät oder früh einer von ihnen noch am Schreibtisch sitzt und arbeitet: Ich bin dabei und passe auf die Truppe auf.
Der Ort:
In und mit der WOCHENBLATT-Redaktion habe ich endlich wieder das Licht der Welt erblickt, nachdem ich ein Jahr lang in einem dunklen Schrank eingesperrt war. Seit ich Teil der Redaktion bin, sind wir schon eineinhalb Mal umgezogen und zuletzt konnte ich dabei sogar durchgehend alles im Blick behalten.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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