Wahlkampf der SPD Radolfzell
Viele spannende Themen bei der Spielplatztour

Die teilnehmenden SPD Kandidaten von links: Benedikt Fischer, Anna Mocker, Ivanka Vogt und Dr. Michael August. | Foto: Ivanka Vogt/SPD Radolfzell
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  • Die teilnehmenden SPD Kandidaten von links: Benedikt Fischer, Anna Mocker, Ivanka Vogt und Dr. Michael August.
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Radolfzell. Im Rahmen des Wahlkampfs vor den Kommunalwahlen lud die SPD Radolfzell mit ihren Kandidaten kürzlich auf verschiedensten Spielplätzen zu einer mobilen Aktion mit dem Rad ein, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Hierbei wurde vor allem auf die Dinge eingegangen, welche die Menschen derzeit am meisten in der Stadt bewegen.

Eines dieser Themen, denen sich Ivanka Vogt, Anna Mocker, Anne Meßmer, Benedikt Fischer, Kristina Koch und Dr. Michael Augst stellen musste, waren die steigenden Lebenshaltungskosten, welche für viele Generationen eine große Herausforderung darstellen sowie mit enormem Druck verbunden sind, wie ein Teilnehmer vermittelte: "Die Alleinerziehenden haben, ob mit oder ohne Job einen schwierigen Alltag zu organisieren. Die verschiedensten Familienkonstellationen sind mit den unterschiedlichsten Hürden im Alltag konfrontiert: Die Einen sind auf Jobsuche, allerdings nimmt dich ohne Betreuungsplatz kein Arbeitgeber. Die Anderen sind berufstätig, haben zum Teil einen Betreuungsplatz, jonglieren allerdings wegen verkürzter Öffnungszeiten und mehr Schließtagen. Manche Familien organisieren neben der Arbeit und ihren Kindern zusätzlich auch alleine die Pflege ihrer Angehörigen und bewältigen ein Studium.“ Jeder Tag sei durchgetaktet, betont eine betroffene Mutter. "Wenn bei uns jemand krank wird, fällt unsere Planung ins Wasser und noch Monate später bin ich am Auffangen.

Ein weiterer, wichtiger Punkt, der zur Aussprache kam, waren die Aufnahmestopps bei vielen Ärzten, die den Alltag vieler Menschen erschweren. Den teilnehmenden Kandidaten zufolge gebe es nur zwei Kinderärzte in Radolfzell, die laut dem kassenärztlichen Verband völlig ausreichend seien. Die Teams in den Praxen sowie die Patienten, Groß und Klein leiden unter solchen falschen Entscheidungen. Der Alltag sei mit oder ohne Job schwierig: Die Bewerbungen seien wegen der endenden Elternzeit oder einem Neuanfang im Job erst möglich, wenn ein zuverlässiger Kiga-Platz gegeben ist. Verzögerte oder keine Rückmeldungen von Kindertagesstätten, trotz rechtzeitiger Vormerkungen der suchenden Familien, erschweren es den Familien im Beruf (wieder) Fuß zu fassen, wurde festgestellt. Egal ob erschwerte Wechsel bei Kiga und Schulen oder allgemein lange Wartezeiten bei Ämtern: Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass hier schnellere Lösungen hermüssen. So auch bei der Trennung der Eltern, wo Nachweise von einem Elternteil zum Einkommen verweigert werden und der zweite Elternteil mit Kindern warten muss. Notfallgeld müsse ohne zeitintensiver Bürokratie her, um Familien in schwierigen Situation Soforthilfe anzubieten.

Darüber hinaus war für viele BürgerInnen die medizinische Grund- und Nahversorgung ein wichtiger Aspekt bei der Spielplatztour. "Die Menschen benötigen bei Krankheit oder einer Verletzung zuverlässige Anlaufstellen, möchten kurze Wege. Sie wünschen sich eine medizinische Grund- und Nahversorgung Vorort in Radolfzell", so einer der BürgerInnen. Wenn ein Kind mit drei oder vier Jahren einen Kindergartenplatz bekomme, sei dies für einen alleinerziehenden und zugleich berufstätigen Elternteil, wichtig, jedoch nicht immer möglich, da die Nachfrage größer als das Angebot ist. Manche Eltern müssen allerdings zum Beispiel bei Kinderkranktagen ihre Arbeitszeiten, wenn mobiles Arbeiten erlaubt ist, ihre Tätigkeit in die Nacht verlegen, weil die Arbeitgeber auf abgesprochene Abgabefristen pochen. Viele Arbeitgeber haben den Kandidaten zufolge kaum bis kein Verständnis, wenn es um versäumte Arbeitszeiten geht.
Diesbezüglich fordern die BürgerInnen ein Mütter-/Vätergehalt, welches die eine oder andere schwierige Situation entzerren könne. „Ich habe ein Inklusionskind und bekomme keinen Betreuungsplatz. Wieso wird mein Kind ausgeschlossen? Wie soll Inklusion funktionieren, wenn ein Kind bereits in frühen Jahren keine Unterstützung erhält, von der Gesellschaft ausgeschlossen wird, im Abseits steht? Unsere Kinder haben genauso ein Recht auf Bildung und Betreuung“, so eine betroffene Mutter. Betroffene Familien seien verzweifelt, fühlen sich hingehalten und nicht ernst genommen.
Doch es gab auch positives, welches die BürgerInnen den SPD-KandidatInnen entgegnen konnten. „Ja, der Wasserspielplatz ist toll“, entgegnete eine Teilnehmende. Sehr wichtig sei vielen Eltern hierbei, dass für deutlich mehr Schatten gesorgt wird, beispielsweise durch mehr Bäume und weiteren Sonnensegeln.

Des Weiteren wurde seitens der BürgerInnen das Thema der Reha- oder Thermemöglichkeiten für Einheimische angesprochen, wie es ein Teilnehmer verlauten ließ: "Wieso wird nur an eine Bora für Touristen und das Mettnaubad für die Rehapatienten gedacht? Wir Einheimischen wohnen das ganze Jahr hier und bei kühleren Außentemparaturen wäre eine Therme wie in Konstanz und Überlingen eine sehr gute Idee."
Darüber hinaus wurde auch auf das hohe Engagement des Ehrenamts hingewiesen, so würden diese gemeinsam das Miteinander in der Kommune fördern. "Allerdings gibt es noch immer die langen Wartezeiten für das Kinderturnen, die Musikschule, Kinderschwimmen und mehr", wie einer der Teilnehmenden feststellte. „In Möggingen gibt es einen Kindergarten und die Nachbarschaftshilfe, jedoch fehlen die Einkaufsmöglichkeiten. Es gibt weder einen Bäcker noch ein Metzgergeschäft. Ohne Auto wären wir aufgeschmissen", wurde zudem auf die Situation in diesem Stadtteil hingewiesen.
Allgemein kam man zum Schluss, dass die Dinge nur gemeinsam bewältigt werden, denn nur so sowie voller Tatendrang und weniger Bürokratie für Jung und Alt könne für ein besseres Miteinander gesorgt werden.

Die teilnehmenden SPD Kandidaten von links: Benedikt Fischer, Anna Mocker, Ivanka Vogt und Dr. Michael August. | Foto: Ivanka Vogt/SPD Radolfzell
Groß war der Andrang bei der Spielplatztour der Radolfzeller SPD. | Foto: Ivanka Vogt/SPD Radolfzell
Autor:

Philipp Findling aus Singen

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